Wir haben kürzlich unseren 400. Artikel veröffentlicht! Zur Feier hier einer unserer allerersten Beiträge – leicht aktualisiert. Weil die Erkältungskrankheiten immer wieder ein Thema sind …
Husten, Schnupfen, allgemeine Abgeschlagenheit: Von September bis April liegen die Immunsysteme der Kleinkinder flach, die Käfer gehen viral und die Kitas sind nur noch spärlich besetzt. Bei ernsthafteren Erkrankungen sind selbstverständlich Ärztinnen und Apotheker die ersten Anlaufstellen. Bei unseren Kindern sind Arztbesuche ab dem dritten Lebensjahr zum Glück zur Seltenheit geworden, trotzdem gibt es fast im Wochenrhythmus irgendein Bobo, eine Erkältung oder sonst ein Wehwehchen zu bewältigen. Vieles davon lässt sich ja mit etwas mehr Kuscheleinheiten oder einem Pflaster erledigen, aber trotzdem komme ich regelmässig in Situationen, die mehr erfordern – hier unsere 10 am häufigsten eingesetzten Helferlein.
Plantago Bienenwachsauflage Wohlriechend und angenehm auf der Haut, da sich die Wachsplatte rasch der Körpertemperatur anpasst. Kann gut über Nacht verwendet werden und ist eine gute Alternative zu Hustenmedikamenten, von welchen die Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie unterdessen explizit abratet (erhältlich z.B. bei Coop).
Thymian-Salbe Auch dies eine gute Massnahme bei Husten, jeweils Abends auf die Brust einreiben (z.B. von Apotheke zur Rose).
Hausgemachter Hustensirup Nach Grosis Empfehlung einen schwarzen Rettich aushöhlen und mit Zucker oder Honig (nur für über 2-Jährige) füllen, austropfen lassen und davon dreimal täglich einen Teelöffel verabreichen. Eine Videoanleitung dazu gibt es hier.
Kartoffelwickel Als Asthmatikerin mit schwächelnder Lunge habe ich als Kind viele Stunden im Krankenbett verbracht. Was immer half, waren Mami’s Kartoffelwickel. 2, 3 Kartoffeln so lange kochen, bis sie ganz weich sind, grob zerdrücken und in eine Mullwindel oder ein Küchentuch gut einwickeln. Dann mit genügend Handtüchern die Haut schützen, die Kartoffeln sind extrem heiss! Der Wickel sollte sich auf der Brust sehr warm anfühlen, aber nicht brennen. Wenn der Wickel etwas erkaltet ist, nach und nach Schutzschichten entfernen, damit es so lange als möglich warm bleibt auf der Haut.
Similasan-Globuli für viele verschiedene Beschwerden erhältlich, bei Kindern sind die homöopatischen «Zuckerchügeli» meist sehr beliebt. Wir verwenden sie insbesondere bei fliessendem Schnupfen. Nachteil: Über die (Un-)Wirksamkeit der Homöopathie werden Bände geschrieben. Selber daran glauben und diesen Glauben den Kindern vermitteln, hilft wohl (z.B. von Similasan).
Zwiebeln Eine Zwiebel aufschneiden und in einer Mullwindel neben das Bett hängen. Wer früher nach dem Ausgang gerne noch beim Kebap-Stand vorbeiging, wird in Erinnerungen schwelgen können.
Stirnthermometer Der einzige Weg, einem Kind mit Angst vor Thermometern die genaue Temperatur zu messen. Nachteil: Mit rund 50 Franken sehr teuer und die Batterie ist gefühlt bei jedem zweiten Fieberverdacht leer. Ausserdem schaffen es kleine Fingerlein regelmässig, den Farenheit-Modus einzustellen… Was zudem dagegen spricht: Viele Eltern bringen nach ein paar Jahren Übung die Temperaturmessung mit der «Hand auf die Stirn-Methode» ebenfalls mit einer Genauigkeit von +/- 0.1 Grad hin (z.B. von Omron).
Baby-Bäuchleinöl Bauchweh ist ja der Klassiker unter den Wehwehchen. Die genaue Ursache zu eruieren ist weitaus schwieriger, als einem Kleinkind ohne Ablenkung die Fingernägel zu schneiden. Ich greife darum meist beim ersten «Buuchweh» zu diesem Öl, welches wir aus Babyzeiten immer noch haben, und massiere es grosszügig ein. Die zwei Minuten Aufwand lohnen sich: Eine Bauchmassage bringt die Kids fast immer in bessere Stimmung und lässt sie die Schmerzen vergessen (von Weleda).
Lucas’ Papaw Ointment Diese aus fermentierter Papaya hergestellte Crème setzen wir für alles mögliche ein: Mückenstiche, Fieberblasen, Windelausschlag, kleine Schnitte, Schürfungen und Verbrennungen und auch zur Lippenpflege. Eigentlich gibts keine Alltagsverletzung, die davon nicht profitieren würde. Riecht neutral und ist sehr sparsam in der Anwendung. Einziger (aber grosser) Nachteil: Ist nur aus Australien bestellbar (Dr. Lucas). Also entweder die Coucousine aus down under fragen, ob sie einem eine Tube schickt oder eine Sammelbestellung für den Freundeskreis organisieren… Und wenn jemand eine ähnlich vielfältige lokale Alternative kennt: Bitte sofort melden!
Zahngel Es soll Kinderärzte geben, die sagen, dass das Zahnen Kindern keine Schmerzen verursacht. Haha! Meine Erkenntnis nach 64 durchgebrochenen Zähnen: Gewisse Kinder leiden stark, und während des Zahnens steigt die Anfälligkeit für Infekte massiv an. Oft kämpft man also an mehreren Fronten gleichzeitig – es war ein Leidensweg. Das Zahngel bringt eine gewisse Linderung, auch wenn das möglicherweise vorwiegend am süssen Geschmack liegt. Sowohl die pflanzliche wie auch die mit dem Schmerzmittel Lidocain versetzte Variante haben wir häufig eingesetzt (von Osa).
Essigsaure Tonerde Früher bekannt unter dem Namen Euceta, riecht fein nach Ringelblumen, sieht nicht so medizinisch aus und wirkt schön kühlend bei Sonnenbränden oder Insektenstichen (von Tentan).
Und wenn Ihr auch kleine Medikamentenverweigerer zuhause habt: Der Blog «Das gewünschteste Wunschkind» bietet hier eine hilfreiche Zusammenstellung, wie man notwendige Medis ohne grossen Zwang in die Kinder reinbringt.
Was sind Eure Wunderwaffen gegen Erkältung, Fieber und Zahnschmerzen? Wer hat z.B. Erfahrung mit Heilwickeln? Habt Ihr noch Rezepte für Hausmittel aus Grossvaters Zeiten?