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Zwei Jahre in der Kleinstadt

Kleinstadt feiert den zweiten Geburtstag. Ein Blick hinter die Kulissen – respektive Laptops.
17 Feb 2019

Zu unserem zweijährigen Jubiläum lassen wir euch zur Abwechslung ein bisschen hinter die Kulissen blicken. In den zwei Jahren hat unser Team 244 Artikel geschrieben, unzählige Bilder gemacht und bearbeitet, 580 mal auf Instagram gepostet und über 600 Beiträge auf Facebook veröffentlicht. Daneben gab es auch Kooperationen, Verlosungen, Redaktionssitzungen, eine Facebook-Gruppe und eine ellenlange Themenliste zu managen, zwei Flohmis und einen Mittagstisch zu koordinieren, Kommentare zu moderieren und die Zusammenarbeit mit anderen Blogs und Publikationen zu planen. Diese Vielfalt an Aufgaben, die Interaktion mit euch LeserInnen und die Unterstützung von ganz vielen Menschen rund um diese Plattform motivieren uns, Kleinstadt als Inspirationsort für Eltern und alle anderen, die mit Kindern zu tun haben, weiterleben zu lassen. Merci! Merci! Merci!

Dieser Text hat mich am meisten berührt
Das Interview mit Sarah und Ryan, die in der namibischen Wüste einen Campingplatz betrieben und deren Sohn auch dort auf die Welt kam. Obwohl ich das Interview per E-Mail geführt habe (ihre Internetverbindung war zu schwach für ein Skype-Gespräch), ist mir ihre Geschichte sehr nahe gegangen, da sie mir einmal mehr aufgezeigt hat, wie unplanbar das Leben manchmal ist und wie dankbar wir sein können, gesund und gut versorgt zu leben. (Eva)

Der Artikel «Versöhnung mit einer schwierigen Geburt», weil ich bei der Recherche vor Augen geführt bekam, dass Geburten für viele Frauen wenig mit dem idyllischen Erlebnis zu tun haben, das sie sich vorgestellt hatten. Ich hatte beim Gespräch mit Christin Tlach mehrmals Tränen in den Augen – auch weil immer wieder Bilder der Geburten meiner eigenen Söhne auftauchten. (Sarah)

So arbeite ich
Ich lebe momentan in Neuseeland und bin hier eine Stay-at-Home-Mum. Meine jüngeren Kinder besuchen zweimal pro Woche ein paar Stunden eine Kita. Diese Zeit nutze ich auch, um zu schreiben. Einmal wöchentlich mache ich das in einem Coworking-Space, da arbeite ich effizienter als zuhause zwischen Wäscheberg und dem Abwasch (Wir leben in einem Haus ohne Geschirrspüler. Was ich zu Beginn noch romantisch fand, nervt jetzt nur noch). Interviews führe ich per Mail oder Skype und mit Sarah stimme ich mich jeweils früh am morgen oder abends per WhatsApp ab, mit 12 Stunden Zeitunterschied muss das immer gut getimt sein. (Eva)

Als Kleinstadt online ging, war ich im Mutterschaftsurlaub und verbrachte Stunden mit Baby in der Trage an einem improvisierten Stehpult. Unterdessen geniesse ich den Luxus eines kinderfreien Tages, den ich etwa zur Hälfte Kleinstadt widmen kann. An diesen Tagen treffe ich Leute zu Recherchegesprächen und Interviews oder setze ich mich hinter die Texte – das kann ich nur morgens. Und auch nicht daheim, weil ich mich hier zu sehr ablenken liesse (oh, wenn ich schon da bin, räume ich noch grad die Kleider weg … etc.) Deshalb nutze ich gern den Co-Working-Space in der Kaffeebar Effinger. Organisatorische Dinge erledige ich abends, wenn die Kinder schlafen – nicht immer easy, sich dann noch einmal an den Compi aufzuraffen. (Sarah)

Mein/e Wunschkandidat/in für ein Interview
Die Serie «Unser Leben in…» würde ich gerne umkehren und in die Schweiz eingewanderte Familien dazu befragen, wie sie sich hier zurechtfinden, was ihnen in der Elternschaft wichtig ist und wie sie die Schweizer Familienkultur empfinden. Und Shefali Tsabary weil sie meine aktuelle Inspirationsquelle für respektvolle Erziehung ist. (Eva)

Beyoncé? Haha. Also gern wäre ich mal ein paar Tage eine Fliege bei Courtney Adamo an der Wand und würde schauen, wie das so ist, wenn man dieser perfekten Instagram-Welt lebt (in der Hoffnung, dass es mich heilen würde von der Vorstellung, dass dort immer alle Eltern gelassen sind und toll aussehen.) In Wahrheit ist das Schönste an Kleinstadt, dass ich einen Vorwand habe, so ziemlich jede Person um ein Interview zu bitten, die mich interessiert. Das einzige, was fehlt, ist: Zeit. (Sarah)

Eva Hefti (l.) und Sarah Pfäffli. Nicht auf dem Bild: All die freien AutorInnen und FotografInnen, ohne die es nicht ginge. (Foto: Ulrike Meutzner)

Diese Reaktion hat mich gefreut
Ich freue mich echt über jeden Kommentar und jede Rückmeldung! Kürzlich hat mich jemand per Mail angefragt bezüglich Tipps zum Umgang mit Medien im Kleinkindalter und es ergab sich ein kleiner Austausch dazu. Das hat mich selber auch wieder angeregt, den Medienkonsum in meiner eigenen Familie zu hinterfragen. Diesen Dialog mit unseren Leserinnen und Lesern schätze ich sehr. (Eva)

Am meisten freut es mich, wenn ich höre, dass jemandem ein Text oder Tipp von uns geholfen hat. Erst vor wenigen Tagen erzählte eine Bekannte, dass ihr Kind unseretwegen schon trocken sei. Immer wieder höre ich, dass das Schlafinterview geholfen hat und weitergeteilt wird. Ich sehe Frauen in Tragejacken und bilde mir ein, sie hätten die Inspiration von uns, oder treffe Leute an Orten und Veranstaltungen, die wir beworben hatten. Das ist meine grösste Motivation: Wissen teilen. Wenn das klappt, ist das mein schönster Lohn. (Sarah)

Dieser Text ist mir schwer gefallen
«Hört mir auf mit dem Bauchgefühl» war nicht leicht zu schreiben, weil der Text sehr persönlich ist – andererseits brannte mir das Thema damals so fest auf der Zunge, dass ich es nicht lassen konnte… Und beim Porträt einer glücklichen Mutter merkte ich, welche Vorurteile ich selber habe gegenüber Menschen, die sich öffentlich als glücklich und ausgewogen bezeichnen. (Eva)

Das Schreiben ist für mich immer ein Kraftakt – ich brauche dafür einen freien Vormittag, und die sind selbstredend knapp. Ewig lang schob ich zum Beispiel das Porträt von Luis Schertenleib vor mich hin – weil er mich bei unseren Begegnungen beeindruckt hatte und ich keine Möglichkeit sah, das in einem Text einzufangen. Auch das Porträt über meine Freunde Joelle und Kasper wartet noch immer darauf, zu werden … Manchmal bräuchte ich eine Chefin, die mir Deadlines setzt. (Sarah)

Das hat mich Kleinstadt gelehrt
Die Arbeit für Kleinstadt zeigt mir, wie gerne ich mit anderen Menschen zusammenarbeite und was alles möglich ist mit einem motivierten Team, auch wenn die Ressourcen knapp sind. Und auch, wie verbindend Elternschaft ist – auf Kleinstadt ist jedenfalls nichts von «Mommy Wars» zu spüren. (Eva)

So vieles! Die vielleicht wichtigsten drei Dinge: 1. Immer eins ums andere zu machen, und nicht alles auf einmal (ich übe noch). 2. Dass in der Blog- und Social-Media-Welt mehr mehr ist und sich das nicht immer gut mit innerem Frieden verträgt. 3. Dass man auch im Kleinen etwas bewegen kann. Und dass das im Grunde reicht. (Sarah)

Anregungen, Themenwünsche, konstruktive Kritik und überschwängliches Lob nehmen wir immer gerne entgegen! Lasst uns wissen, welche Fragen euch beschäftigen, worüber ihr hier lesen möchtet oder wen wir unbedingt porträtieren sollten. Danke fürs Lesen – und fürs Weiterteilen!