Kleinstadt Agentur Über uns
Newsletter Kontakt

Das 20-Minuten-Znacht

Diese Lieblingsrezepte bieten Abhilfe gegen die «Was koch ich bloss heute?»-Frage. Als Bonus: Die schnellste Tomatensauce der Welt.
20 Sep 2019
Bilder — Sarah Pfäffli, Catherine Bauer

Wenig Abwasch

Ich war ja immer sehr skeptisch, was One-Pot-Pasta abgeht — als Liebhaberin italienischer Pasta erschien mir das fast als Sakrileg. Aber für dieses Rezept haben wir alle Vorbehalte in den Wind geblasen, weil es einfach grossartig ist. Es ist saisonal variabel (funktioniert gut auch mit Spinat, Mangold, Brokkoli), mit wenigen Zutaten im Handumdrehen zubereitet, sogar von Kochmuffeln und in Begleitung quengelnder Kinder. Das Beste daran: Wie von Zauberhand entsteht eine herrlich aromatische Sauce. Die abgeriebenen Zitronen verwenden wir für Salatsauce oder Ingwer-Zitronen-Tee.

Rezept:
500g Pasta (das reicht uns für mindestens zwei Mahlzeiten)
1 Pack Federkohl, gerüstet und zerpflückt
Angeriebene Schale von 2 Zitronen
1 Knoblizehe, gehackt
500g Cherrytomaten, halbiert
2 EL Olivenöl
2 TL Salz

Alle Zutaten außer Grünkohl in einen großen Topf geben, 1.2 Liter kochendes Wasser zugeben und aufkochen. Sobald das Wasser kocht, sprudelnd ca. 6-7 Minuten kochen lassen (2-3 Minuten weniger als die Pasta benötigt), dann Federkohl beigeben. Wenn das Wasser fast verkocht und eine sämige Sauce entstanden ist, vom Herd nehmen und bei Bedarf noch mit Parmesan bestreuen. (Catherine)
Aus: Anna Jones, A modern way to cook

Die Tricksuppe

Um Gemüseverweigerer zu überlisten: Sellerie-Apfelsuppe! Eine mittlere Sellerieknolle und zwei Äpfel (beides ohne Schale) in Bouillon weich kochen und pürieren. Mit Halbrahm oder mit Kokosmilch (wenn vegan bevorzugt) verfeinern (ca. 1 dl). Dem Kind sagen, es sei Öpfeli-Suppe … Geht weg wie warme Brötchen, am liebsten auch mit warmem Brötchen zum Tünkeln. (Hier abbiegen zum perfekten Brot.) (Elisa)

Noch eine Lieblingssuppe: Diese Nudelsuppe ist schnell gemacht, und die Kinder essen irgendwas davon immer gern (und seien es nur die Nudeln oder um extralaut zu schlürfen). Normalerweise ist sie pikant, wir Grossen geben die Chiliflocken später bei. Und den grässlichen Koriander lassen wir ganz weg (es ist genetisch, ich weiss). (Sarah)

Ein gutes Gefüll

Panini, Tacos, Burritos, Fladenbrote oder Crêpes: Bei unseren Kindern funktioniert alles, was sie irgendwie selber befüllen können. Sicher alle zwei Wochen gibts deshalb bei uns Fajitas, d.h. wir stellen allerlei Füllmaterial wie Bohnen, Mais, Avocado, Gurken, Hackfleisch, Tofu, Paneer in kleinen Töpfchen in die Mitte des Tisches, wärmen husch-husch die Fladen in zwei Bratpfannen, und hopp – Abendessen fertig. Natürlich gibts eine Sauerei und viel abzuwaschen und diese blöden Reste (vier Bohnen, zwei Löffel Mais), aber hey, solange man nix kochen muss und alle glücklich zusammen essen, nehmen wir das gern in Kauf. (Sarah)

Das Fussballer-Essen

Es war irgendwann während der Fussball-Weltmeisterschaft und der Panini-Faszination unseres Sohnes, als wir anfingen, sämtliche Speisen zu Leibgerichten der jeweiligen Nationalmannschaft zu erküren. Die spanische Elf isst selbstverständlich vor jedem Spiel Tortilla: 6-8 grosse Kartoffeln in Öl leicht goldig braten. Dieselbe Anzahl Eier und einen Schluck Milch sowie Salz, Pfeffer miteinander verschlagen. Gebratene Kartoffeln in Eiersauce legen und mischen. 5 Minuten warten. Pfanne mit wenig Öl beschmieren. Alles rein, auf mittlerer Hitze braten lassen, nach 6-9 Minuten wenden und nochmals 6-9 Minuten in Ruhe lassen. Kann nach Belieben mit unauffälligem Gemüse ergänzt werden (einfach am Anfang mit den Kartoffeln mitbraten). (Sarah, Merci an Abi.)

Die serbische Nationalmannschaft übrigens isst scheints immer diesen Reis (not). Und unseren Jungs «gibt er stark», wie sie gern sagen. Dauert ca. 25 Minuten, lohnt sich. (Sarah)

Das Angela-Gericht

Wir hatten drei Kinder unter vier, waren alle gleichzeitig krank, und das einzige Gemüse in unserem Kühlschrank waren Krautstiele. Gerettet hat uns eine wunderbare Haushaltshilfe, die kurzerhand ein Znacht zauberte, das wir heute noch regelmässig machen und in ihrem Namen «Angela-Gericht» tauften. Eine halbe Zwiebel mit etwas Garam Masala andünsten, Krautstiele klein schneiden, mit einem Glas Passata oder einer grossen Dose Pelati gleichzeitig in den Topf geben und 15 Minuten kochen. Mit 5-Minuten-Couscous servieren. (Eva)

Die schnelle Belle

Dieses «Rezept» stammt von meiner früheren WG-Mitbewohnerin Belle, sie kochte das, wenn sie während ihrer Lernexzesse fürs Medizinstudium sehr schnell etwas Richtiges essen musste: Eine halbe Zwiebel fein würfeln, ebenso eine Knoblauchzehe; beides in Öl andünsten; genug Tomatenpüree dazugeben (ca. 6-8 Esslöffel oder eine kleine Dose, würde ich schätzen, je nach Anzahl Esser), kurz mitdünsten. Dann mit etwas gesalzenem Pastawasser (die Pasta kocht man parallel) und bis zu 1 dl Rahm vermengen. Rühren und ev. noch etwas Flüssigkeit nachgiessen, bis die Konsistenz stimmt. Beherzt salzen und pfeffern. Fertig! (Sarah)

Teilt eure Rezepte!

Was sind eure Familienklassiker? Welche Gerichte kommen bei euch regelmässig auf den Tisch und bei allen gut an? Teilt eure Rezepte – entweder hier als Kommentar oder in unserer Facebook-Gruppe «Schnelle, feine Familienrezepte».