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Raus aus der Stadt, rein in die Natur

Ohne grosse Planung einen Ausflug wagen? Diese drei schönen Orte sind von Bern aus schnell erreichbar und stillen den Erlebnishunger.
10 Mrz 2021

In einem früheren Beitrag haben wir bereits drei kleine Stadtfluchten vorgestellt. Die folgenden drei Ziele sind ab Bern genauso schnell erreicht und benötigen ebensowenig Planung. Weil ja das Wochenende nicht auch noch kompliziert sein soll …

Auf den Spuren der Römer: Die Engehalbinsel

Was andernorts touristisch ausgeschlachtet würde, fristet in Bern (zu Unrecht!) ein eher unbekanntes Leben: Die Überreste einer grossen keltischen und römischen Siedlung Brenodurum auf der Engehalbinsel. Kinder sind ja oft fasziniert von Erzählungen aus dieser Epoche – trotz oder gerade wegen all ihren Überschwänglichkeiten und Brutalitäten. Selber einmal in einer römischen «Arena» stehen, sich vorstellen, wie die grosse keltische Stadt, die hier lag, ausgesehen hat und sogar die Überreste eines Badehauses anschauen – das geht alles vor den Toren Berns in diesem wunderbaren Naherholungsgebiet. Vor dem Kirchgemeindehaus Matthäus informiert eine kleine Ausstellung darüber, wie es hier vor über 2000 Jahren ausgesehen haben mag, die Überreste der Arena liegen gleich nebenan. Der Spaziergang durch den Wald führt am Badehaus vorbei, anschliessend lässt sich die Runde je nach Lust und Ausdauer beliebig verlängern oder abkürzen. Soll’s ein Ausflug zur Anlage des Restaurants Zehendermätteli (ab April 2021 unter neuer Leitung geöffnet) sein, ein Nachmittag mit Plantschen in der Aare oder eher eine Stunde auf einem Bänkli mit einem Asterix-Comic? Langweilig wird’s bestimmt nicht …
Ziel: Auf den Spuren der Kelten und Römer wandeln. Dazu gibt es diese mit vielen Bildern illustrierte Dokumentation der Uni Bern.
Anreise: Mit der RBS bis Tiefenau, dann die Treppe hoch in Richtung Schulhaus Rossfeld.
Rückreise: Ob via Fähre vom Zehendermätteli nach Bremgarten und dann mit dem Bus retour oder wieder zurück zur Tiefenau: Es gibt verschiedene Wege zurück in die Moderne …

Wo die Bisons röhren: Durch den Dählhölzliwald

Kürzlich an einem Sonntagnachmittag am Aareufer des Tierparks: Massen von Menschen wälzen sich die Aare auf- und abwärts. Klar, Tiere anschauen ist für Kinder immer faszinierend, und die im Dählhölzli neu eröffnete Aare-Alpen-Anlage mit dem Wildererpfad, auf dem Kids ein Rätsel lösen können, ist super! Aber wir mögen es gerne etwas abseits des Pulks. Und da bietet sich der schöne Dählhölzliwald als Ziel an. Auf seinen Wegen lässt es sich ziellos hin und her spazieren, es hat ein paar Feuerstellen, der Wald hat eine gut überschaubare Grösse, und irgendwo kommt man immer wieder an einen ÖV-Anschluss. Ganz nah am oberen Parkplatz des Tierparks liegt auch ein kleiner, wenig frequentierter Spielplatz. Und wer das Picknick vergessen hat, wie wir damals, findet im Sommerhalbjahr im KaWeDe-Beizli oder in der Sportbar Bärn Verpflegung.

Ziel: Einmal ziellos den Wald geniessen geht hier bestens.
An- und Rückreise: Mit dem Elfenau-Bus Nr. 19 bis Tierpark oder mit den Linien 7, 8, 19, 28 oder 31 bis Thunplatz.

Dem Wasser nach: Von der Hunzigenbrügg zum Hechtenloch

Es ist zwar Autobahngebiet, aber die Gegend rund um die Hunzigenbrügg ist dennoch wahnsinnig idyllisch. Gewässer kommen bei Kindern ja immer gut an, und hier hat es gleich vier davon: Aare, Giesse, Schwandbach und Schwarzbach fliessen durch die Hunzigenau. Zwischen der Mühle Hunziken und dem Psychiatriezentrum Münsingen lässt sich wunderbar verweilen, spazieren und am Wasser spielen, denn wo vormals intensiv Landwirtschaft betrieben und dann Golf gespielt wurde, ist in den vergangenen Jahren mit einigem Aufwand das kantonale Naturschutzgebiet Hechtenloch erschaffen worden. Kleine Tierfreunde finden hier ein Paradies, sie können Biberspuren beobachten, nach dem auf dem Dach des Psychiatriezentrums nistenden Storch Ausschau halten oder den Bisons neben dem Hechtenloch einen Besuch abstatten. Ganz in der Nähe, vis-à-vis des Restaurant Campagna, lockt ein renaturierter Aareabschnitt auch ausserhalb der Bade- und Grillhauptsaison zum Steineschmeissen und Umherstreunen.
Ziel: Die Route kann beliebig aareauf- und abwärts verlängert werden, Verpflegung gibt es zu gegebener Zeit wieder beim Restaurant Campagna.
An- und Rückreise: In 21 Minuten reist man vom Berner Hauptbahnhof mit der S1 via Rubigen und dann dem Bus 160 zur Hunzigenbrügg. Gebührenpflichtige Parkplätze stehen bei der Mühle Hunziken zur Verfügung.