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Familienferien in der Schweiz: Bodensee statt Odense

Die Region zwischen Schaffhausen und Walensee bietet tausendundeine Bademöglichkeit, spektakuläre Burgen und schwindelerregend hohe Berge.
22 Mai 2020

Die Region zwischen Schaffhausen und Walensee zählt für Berner Familien selten zu den bevorzugten Ferienzielen in der Schweiz; viel zu oft zieht es uns direkt an die klassischen Destinationen Tessin und Graubünden. Dabei hat die Nordostschweiz alles, was ein Kinderherz beglückt: tausendundeine Bademöglichkeit, verträumte Dörfer, spektakuläre Burgen, schwindelerregend hohe Berge. Wer die Reise wagt, stösst an jeder Ecke auf fabelhafte Abenteuer. Hier stellen wir euch unsere Lieblingsorte vor.

Bodenseeregion

Schloss Wartegg, Rorschacherberg: Das stilvoll renovierte Schlosshotel inmitten eines grossen Parks mit Kräutergarten ist ein Traum. Es ist notabene kein Kinderhotel, aber das Spielzimmer im Parterre, der grosse Park mit Fussballwiese, der kleine Spielplatz und nicht zuletzt auch das unheimlich kinderfreundliche Personal stellen sicher, dass die Kinder sich bestens selbständig vergnügen können, während die Erwachsenen die wunderbaren Bio-Gerichte aus der Hotelküche geniessen. Besonders entspannend ist hier das Baden: Zum einen kann man das wunderschöne historische Bad im ersten Stock des Hotels reservieren. Zum anderen lockt im Sommer natürlich der Bodensee.
Hotel Wartegg 

Baden im Bodensee: Neben den diversen Strandbädern – z.B. der historischen Badeanstalt Rorschach – sind die ausgedehnten Sandstrände im österreichischen Rheindelta sehr zu empfehlen. Beim Rheinspitz und auf der Halbinsel Rohrspitz dürfen auch vierbeinige Wasserfreunde mitbaden, sofern man die Regeln beachtet, denn man befindet sich mitten im Naturschutzgebiet.
Naturschutzgebiet Rheindelta

Inselcamping am Untersee: Der Camping ist auf den ersten Blick nichts Besonderes: klassischer Sardinenbüchsenstil. Aber diese Sonnenuntergänge! Und die Ausflugsmöglichkeiten! Man holt die Pizza per Kayak um die Inselecke, erkundet die Unesco-geschützten Kirchen und Klöster, radelt durch Gemüsefelder nach Konstanz zum Eisdielentesten (ewiger Favorit: das Dolomiti), besucht mit dem Kursschiff die Riegelhausdörfer auf der Schweizer Seeseite oder vertrödelt den Tag am Kiesstrand. Von der Restaurantterrasse hat man nicht nur den Sonnenuntergang fest im Blick, sondern auch die Kinder auf dem Strandspielplatz. Und dann wäre da noch das Spielzimmer mit Rutschbahn – so sind kleine Rabauken gut versorgt, wenn rund um den See die Sturmwarnungslichter blinken und die Windböen am Zelt rütteln.
Camping Sandseele

Ferien mit Esel: Eselreiten, Hühner füttern, Häschen streicheln. Im Tipi übernachten, im Stroh schlafen oder den eigenen Camper unter dem Weidenbaum abstellen. Eisvögel beobachten, durch Wiesen und Felder streifen, am Bach grillieren und danach mit Rauch im Haar und glühenden Wangen ins Bett fallen.
Eselhof Säge

Schloss Arenenberg in Salenstein: Napoleons einstiger Zufluchtsort thront spektakulär über dem «Untersee» genannten westlichen Teils des Bodensees. Im weitläufigen Landschaftspark verstecken sich Grotten und Geheimgänge, die sich auf eigene Faust oder auf speziellen Kinderführungen erkunden lassen. Am ersten Sonntag im Monat dürfen Kinder historische Gewänder anprobieren und als kleine Prinzen und Prinzessinnen durchs Schloss wandern.
Napoleonmuseum

Schiffahrt: Man munkelt, die Schifffahrt von Schaffhausen nach Stein am Rhein sei eine der schönsten Flussfahrten Europas. Wir finden: der Welt.
Schifffahrt Untersee und Rhein


Glarus

Zelten in der Natur im Camping Vorauen, Klöntalersee: Bäche stauen. Über dem offenen Feuer bräteln. Ein Morgenbad im See nehmen und der Sonne zusehen, wie sie hinter den Bergen hervorkriecht. Im Kanu durch die Nebelschwaden paddeln. Vor dem Zelt oder VW-Bus im Liegestuhl dösen, im Feuer stochern und ab und zu durchs halbgeschlossene Auge zum Spielplatz hinüberlinsen. Ja, sie sind noch da, die kleinen Abenteurer. Hangeln an der Tyrolienne, buddeln im Schlamm, jagen Grashüpfer und Libellen. Was will man mehr?
Camping Vorauen

Wandern im Märchenwald, Richisau und Käsernalp: Die Region um den Klöntalersee ist auch für Campingmuffel ein grossartiges Ferienziel. Mit jeder Serpentine über den wunderschönen, kargen Pragelpass wird die Luft frischer, der Himmel weiter. Das Berggasthaus Richisau ist eine gute Alternative zum Zeltplatz – zwar nicht am See, aber märchenhaft im Bergahornwald gelegen. Tipp: Die Zimmer im Untergeschoss sind bekannt für ihren begrenzten Charme, aber im oberen Stock und im neuen Gästehaus wohnt es sich hell und schön. In 1,5 Stunden kann man z.B. hinauf zur idyllischen Käsernalp wandern, wo man sich zwischen sonnenverbrannten Holzhäuschen mit Bündner Gerstensuppe oder einem Speckbrettli verpflegen kann. Wenn die Kinderbeine allzu müde sind, bringt einen das Alpentaxi wieder hinunter zum See.
Käsernalp; Gasthaus Richisau

Appenzell

Kraxeln und Entspannen im Alpstein: Das Wandern ist selten des Kindes Lust. Aber das Alpsteingebiet mit seinen Wahnsinnspanoramen ist derart spektakulär und abwechslungsreich, dass sowohl Erwachsene als auch Kinder noch jahrelang davon erzählen. Beschauliches Gondelfahren? Hochalpines Felskraxeln? Füssebaden und Fischen im kühlen Bergsee? Kein Problem: Der Alpstein kann alles. Die zahlreichen Gasthäuser sorgen für reichlich Wanderverkehr, aber auch für die Möglichkeit, sich den perfekten Ausflug zusammenzustellen. Die klassische Route geht mit der Gondelbahn hinauf auf den Hohen Kasten, über den Grat zum Staubern (wo man bereits übernachten könnte) und hinunter zum Bollenwees mit Übernachtung am See. Sehr zu empfehlen ist aber auch die Wanderung hinauf auf die romantische Meglisalp. Oder der Spaziergang von der Ebenalp zum Gasthaus Schäfler. Achtung: Im Voraus die Wanderkarte konsultieren, denn manche der Bergwege sind schauerlich steil.
Alpstein inkl. sämtliche Gasthäuser; Bollenwees

Bilder: Privatarchiv; Regio Konstanz-Bodensee-Hegau e.V.; Kanton Glarus, Samuel Trümpy Photography; Catherine Bauer, Appenzell.ch.