Das Geburtstagskind im siebten Geschenkehimmel, aber auch überfordert über die Päckliflut? Geschickte Planung im Vorfeld schafft Abhilfe.
Die gängige Regel bei Kindergeburtstagen lautet: Pro Lebensjahr darf ein Kind eingeladen werden zur Feier. Das macht dann beispielsweise zehn Gäste und zehn Geschenke, oftmals noch multipliziert in Kleinteile, fürs feiernde Kind – das ist ganz schön viel. Wer die Anzahl der Geschenke sinnvoll eindämmen will, sollte frühzeitig mit der Organisation beginnen.
- Man rede: Was will eigentlich das Kind? Ist es überfordert beim Auspacken der zig Geschenke oder freut sich das Kind wirklich über zehn Lego-Sets mit dem Risiko, dass eines doppelt ist und Kleinteile bald irgendwo verschollen sind in der Wohnung? Wenn ja, fair enough, dann ist das so. Und doch darf man das Kind nett darauf hinweisen, dass es auch andere Möglichkeiten gäbe: Man könnte zum Beispiel im Vorfeld alle Kinder bitten, Geld zu sammeln. Davon dann wird ein bestimmter Betrag gespendet und mit einem allfälligen Rest ein (grösseres) Geschenk gekauft.
- Man rede weiter: Und zwar mit den anderen Eltern, wenn das eigene Kind an einen Geburtstag eingeladen ist. Wie auch zur Geburt bietet es sich an, bei der Mutter, dem Vater, nachzufragen, was das Geburikind denn eigentlich noch braucht oder wünscht. Eltern von Geburtstagskindern: Bitte überlegt euch ein paar passende Ideen, falls jemand fragt, so reduziert ihr eine Unmenge an Verlegenheitsgeschenken für eure Kinder.
- Es braucht ein Lego-Dorf: Wie wärs mit einem grossen Lego-Set statt zig Kleinen? Der Betrag wird aufgeteilt, die eingeladenen Kinder schenken je einen Anteil des Sets. Die Eltern sprechen sich im Vorfeld ab und bringen je nach Organisation die kleinen Portionen bei den Gästen vorbei, damit sie diese noch einzeln verpacken können.
- Raus ins Vergnügen: Es muss nicht immer etwas Materielles sein. Ein gemeinsamer Ausflug als Geschenk schafft gemeinsame Erinnerungen und verramscht kein Kinderzimmer. Wichtig ist, dass Gutscheine dann auch eingelöst werden – sonst wird diese Art des Schenkens bald zur programmierten Enttäuschung.
- Weg vom Konsum: Wer gar keine Geschenke möchte, sollte das auch so vermerken beim Einladen. Vielleicht ist ja auch das Fest selber schon Geschenk genug? Auch eine nette Idee: Götti oder Gotte werden eines Pflegetieres. Oder eine gewisse Anzahl Bäume pflanzen irgendwo. Ist der Geschenkeverzicht neu, ist natürlich eine vorgängige Absprache mit dem Geburikind zwingend.
- Achtsames Aufreissen: Statt alle Geschenke wahllos durcheinander aufzureissen, wird Flaschendrehen gespielt und das gewählte Kind darf sein Geschenk überreichen. Mutet erstmal komisch an, aber es funktioniert. Geht auch mit Ballonen mit Namenszetteli im Bauch, die zerplatzt werden müssen. Hauptsache nicht alle auf einmal und es bleibt Zeit zum Auspacken, Bewundern und Danke Sagen. A propos:
- Merci mitenang: Beiseite legen und weiter geht’s? Auch ein Danke-Ritual gehört dazu in irgendeiner Form. Sei es beim Auspacken oder beim Tschüsssagen.
- Stoppt das Mitgebsel: Die Unsitte der Chichi-Geschenke für jedes Gastkind hat mancherorts schon um sich gegriffen. Da verweigern wir uns standhaft – mehr als ein Schläckseckli am Ende der Schatzsuche gibt’s nicht und brauchts, ehrlich gesagt, auch nicht. Oder wie haltet ihr das?
Wer noch weitere Ideen hat: Es gibt einen Thread in unserer Facebook-Gruppe, von dem wir auch einige Ideen übernommen haben. Merci!