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Von traurig bis tröstlich: Kinderbücher zum Thema Tod

In der Serie «Eselsohren» stellen wir diesmal Kinderbücher zum Thema Sterben vor. Die dürfen auch mal lustig sein. Mit Verlosung!
Kooperation
28 Mrz 2018
Bild — CinCin

Was ist noch einmal an Karfreitag passiert? Jesus starb am Kreuz. Und was ist eigentlich Sterben? – Manchmal, wenn uns Kinder schwierig zu beantwortende Fragen stellen, hilft am besten ein Buch. Nebst Klassikern wie «Die Brüder Löwenherz» (1973) von Astrid Lindgren gibt es unzählige neuere Bilderbücher auch für kleinere Kinder, die sich mit dem Tod befassen.

Im norwegischen Buch «Papas Arme sind ein Boot» (2010) von Stein Erik Lunde und Øyvind Torseter wird der Tod der Mutter nie wirklich erwähnt, und trotzdem ist von Anfang an klar, dass es um Verlust und Trauer geht. In dem poetischen, mit feinsinnigen Papiercollagen illustrierten Bilderbuch mit wenigen roten Farbakzenten versinkt der Vater in seiner Traurigkeit, «seine Augen sind schwarz, ganz tief in seinem Gesicht. Schwarze Nacht.» Und trotzdem ist er da, für seinen kleinen Sohn. Nimmt ihn in die Arme, wickelt ihn in seine Schaffelljacke und sagt am Ende: «Wird schon werden.»

Das in knappen Sätzen formulierte Bilderbuch «Für immer» (2013) von Kai Lüftner und Katja Gehrmann befasst sich mit der Zeit danach. Mit der Leere, dem «Es wird nie wieder so sein, wie es mal war», den merkwürdigen Blicken und dem unbeholfenen Verhalten der anderen Leute und damit, dass es keine Tabletten oder sonst etwas gegen das Gefühl der Trauer gibt, wenn der eigene Vater gestorben ist. Und endet damit, dass man immer ein Stück des Verstorbenen in sich trägt.

«Kiki» (2012) von Antje Damm zum Vorlesen und Selberlesen (empfohlen ab 8 Jahren) erzählt von einer Mädchenfreundschaft, die durch den plötzlichen Tod eines Mädchens jäh beendet wird. Antje zieht mit ihrer Familie von der Stadt aufs Land und freundet sich mit dem Nachbarsmädchen Kiki an. Als diese in einem Verkehrsunfall stirbt, erzählt das wohl autobiografische, in der Ich-Form erzählte Buch auf berührende Weise vom Umgang mit der Trauer, der Hilflosigkeit der Erwachsenen, aber auch von den Erinnerungen an die Freundschaft, die bleiben.

Bücher, in denen der Tod eine Figur ist und es weniger um den Tod einer geliebten Person und Trauer geht, sind etwa das philosophische «Ente, Tod und Tulpe» (2007, im Bild) von Wolf Erlbruch, in dem sich eine Ente mit dem Tod befreundet und die beiden in den letzten Stunden der Ente über den Lauf des Lebens nachdenken.

Auch im belgischen «Der Besuch vom kleinen Tod» (2004) von Kitty Crowther ist der Tod die Hauptfigur. «Der Tod ist eine reizende kleine Person. Doch das weiss niemand», heisst es am Anfang. Alle fürchten sich vor dem als freundlich aussehender Sensenmann dargestellten Tod. Die Menschen frieren und weinen, wenn er sie abholen kommt, um sie ins Reich der Toten zu führen. Aber dann trifft er auf Elisewin, die froh ist, dass er kommt und sie von ihrer Krankheit erlöst.

Im unheimlichen «Als der Tod zu uns kam» (2011) von Jürg Schubiger und Rotraut Susanne Berner kommt der Tod «auf zwei staubigen Füssen» als alter Mann in ein Dorf und stürzt die Dorfgemeinschaft eher ungewollt ins Verderben. Aber als er das Dorf wieder verlässt, lässt er etwas zurück: «Das Leid, das Mitleid und den Trost.»

Viele Kinder werden zum ersten Mal mit dem Tod konfrontiert, wenn ein Haustier stirbt. Auch im schwedischen Buch «Die besten Beerdigungen der Welt» (2006) von Ulf Nilsson und Eva Eriksson machen sich Kinder Gedanken über ihre eigene Sterblichkeit, als sie ein totes Tier finden. Sie begraben erst eine Hummel, dann eine Maus, einen Igel und viele andere Tiere. Dabei sprechen sie über das Sterben und verlieren dabei ihre Ängste vor dem Leben.

Um ganz konkrete Fragen rund um den Tod geht es im schwedischen Buch «Und was kommt dann? Das Kinderbuch vom Tod» (2000) von Pernilla Stalfelt. Auf humorvolle Art werden Fragen zu Beerdigungen, Särgen, Skeletten, Seele und Gott beantwortet.

Verlosung

Wer ein Exemplar von «Ente, Tod und Tulpe» gewinnen möchte, schreibt bis 4. April 2018, 23:59 Uhr hier einen Kommentar. Die Gewinnerin/der Gewinner wird ausgelost, benachrichtigt und muss das Buch persönlich im Chinderbuechlade an der Gerechtigkeitsgasse 26 in Bern abholen.

* Sarah Sartorius ist Redaktionsleiterin der Berner Kulturagenda. Sie freut sich, dank ihrer Tochter wieder in die Bücher ihrer Kindheit einzutauchen. Unter dem Titel «Eselsohren» stellt sie Lieblingsbilderbücher vor. Diese Rubrik wird unterstützt vom Chinderbuechlade Bern, der übrigens eine thematische Suche anbietet – hier weitere Bücher zum Thema Tod.

Chinderbuechlade, Gerechtigkeitsgasse 26, Bern – www.chinderbuechlade.ch
Berner Kulturagenda – www.bka.ch