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Kindergarten-Ausrüstung: Darauf lohnt es sich zu achten

Nicht mehr lang bis zum ersten Kindsgi-Tag! Tipps für Znünibox, Fläschli – und warum ihr kein «Chindschi-Täschli» braucht.
2 Jun 2021
Bilder — Sarah Pfäffli, Ulrike Meutzner

Wer hatte nicht ein wenig Herzklopfen, als das dicke Couvert mit dem Stundenplan und der Klassenliste von der Schule eintraf? Der Kindergartenstart ist einfach etwas Besonderes, und so erstaunt es nicht, dass  auch in unserer Facebook-Gruppe immer wieder Fragen nach dem besten Znüni-Böxli, der idealen Trinkflasche und den idealen Finken auftauchen: Wenn der Schulstart des Kindes schon so viel Ungewissheit mit sich bringt, so wollen wir uns doch zumindest materiell optimal vorbereiten. Nun – die perfekte Ausrüstung für alle gibt es nicht, jede Familie hat unterschiedliche Vorlieben, Bedürfnisse und ein anderes Budget. Wir geben hier aber gerne weiter, was sich bei uns in den vergangenen Jahren bewährt hat.

Manches davon ist auch secondhand erhältlich; man kann sich auf Tutti, im Facebook-Marketplace, im Brocki oder in der Kinderbörse danach umsehen. Darf es etwas Neues sein, so empfehlen wir euch das Geschäft Le Petit Chat Noir am Theaterplatz (neben dem Adrianos). Dessen Sortiment ist gross, die Beratung erfahren – und die Auswahl schwierig, weils so viele hübsche Sächelchen hat. Eine kleine Auswahl ist auch im Online-Shop verfügbar.

Was wir empfehlen zum Kindergartenstart:

Rucksack statt Täschli: Die meisten von uns sind so sozialisiert worden, dass man für den Kindergarten ein Täschli trägt. Aber heute gibt es so viel praktische kleine Rucksäcke, dass Taschen wirklich nicht mehr zu empfehlen sind – sie belasten beim Tragen einseitig, schlenkern beim Rennen herum und sind häufig zu klein, um Znünibox und Flasche zu verstauen. Zudem kann man sie ausser für den Kindergarten nicht wirklich gebrauchen. Deshalb haben wir (Sarah) kurze Zeit nach dem obligaten Taschen-Fehlstart (sorry liebe Gotte) auf einen kleinen Rucksack gewechselt.
Der Rucksack sollte:
– einfach zu öffnen sein für Kinderhände (damit die Erwachsenen nicht immer helfen müssen);
– einen Brustgürtel haben (sonst rutschen die Gurte ständig von den kleinen Schultern);
– mindestens ein wenig wasserfest sein;
– Aussentaschen haben, in dem ein Wasserfläschchen auch tatsächlich Platz hat
– und idealerweise auch noch waschbar sein, da unsere Kinder auch oft im Wald sind.
Besonders gefallen uns die Modelle von Blafre, Fresk und Sticky Lemon (aus recyceltem PET) oder Engel, die in verschiedenen Preisklassen bei Le Petit Chat Noir erhältlich sind. Das Modell im Bild stammt von Konges Slojd, ist besonders weich, wasserfest und, halleluja, waschbar (Fr. 57.90).
Le Petit Chat Noir verkauft ausserdem Brustgurte von Fresk und Sticky Lemon in verschiedenen Farben – damit lassen sich auch andere, untaugliche Rucksäcke tauglich machen. Bei den Outdoor-Modellen wurde in unserer Facebook-Gruppe oft der Deuter Waldfuchs als besonders praktisch erwähnt.

Znünibox: Da suchen wir die eierlegende Wollmilchsau – die Znünibox sollte
– aus möglichst unbedenklichem Material gefertigt sein (also ohne den Weichmacher BPA zum Beispiel)
– von Kinderhand leicht zu öffnen sein
– gross genug für alles
– aber nicht zu gross für den Kinderrucksack (siehe oben);
– auslaufdicht, falls mal die Erdbeeren darin matschig werden,
– und dann am liebsten noch spülmaschinensicher.
– Ach ja, und gefallen sollten sie den Kindern auch noch, nicht zu vergessen!

Schon mehrfach liessen wir (respektive unsere Kinder sich) von günstigen, aber sehr hübsch designten Plastik-Böxli verführen, wurden aber immer wieder enttäuscht, wenn der Aufdruck bald verschwindet oder der Deckel nicht dicht ist. Spart euch Geld und Mühe und setzt von Anfang an auf ein simples, aber erprobtes Modell. Wir haben beste Erfahrungen gemacht mit den Alu-Znüniboxen von SIGG, die sind schlicht, haben eine Silikon-Innenleben, das in die Spülmaschine kann, und man kann sie notfalls mit Stickern bekleben. Unsere leben jetzt schon seit mehreren Jahren gut bei uns. (Anm. der Redaktion: Leider gibt es die simple Box nicht mehr, siehe Kommentar …)
Ebenfalls sehr stabil und seit mehreren Jahren täglich bei uns im Einsatz: die Bentoboxen von Sistema, in Bern haben wir sie bei Casa im Wankdorf Center gesehen. Leider in ziemlich schreienden Farben, aber wahnsinnig praktisch.
Wenns ganz schlicht sein darf: Die Edelstahlboxen von Wert&Voll (800 ml.) wurden uns auch schon mehrfach empfohlen, sie lassen sich anscheinend auch personalisieren.
Auf innigen Wunsch eines Kindes kam nun eine bedruckte Znünibox von Sass & Belle, hinzu (Bild oben, Fr. 24.90). Sie hat den vom Kind gewünschten bunten Deckel, ist  aus Alu und hat eine kleine Trennwand. Zwar wird Handwäsche empfohlen, aber wir legen sie ehrlich gesagt trotzdem immer in den Geschirrspüler, und sie hat bislang keinen Schaden genommen …

Think outside the Znünibox: Wer sagt denn überhaupt, dass das Kind eine Znünibox braucht? Ebensogut (wenn nicht noch besser) eignen sich mehrere kleinere Behälter, die dann in ein hübsches Stoffsäckli verstaut werden können. Von Konges Slojd gibts unter dem herzigen Namen «Petite appétite» ein schönes Dreierpack an runden Edelstahlbehälter in drei Grössen, die mit Silikondeckeln gut verschlossen werden können. Je nach Grösse des tatsächlichen Appetits können so ein, zwei oder drei Gefässe verwendet werden. Wermutstropfen: Bei den Gefässen wird Handwäsche empfohlen. Dürften aber leicht zu reinigen sein – und vor allem sind sie multifunktional und eignen sich auch immer noch super zur Resteaufbewahrung im Kühlschrank, wenn die Kindsgi-Zeit mal vorbei sein wird. Bitte zuerst testen, ob das Kind die Dinger auch easy wieder zukriegt … (3er-Pack: Fr. 39.–)
Schöne Säckli kann man natürlich selber nähen, aber wer das ebensowenig wie wir kann (oder will), hat von Haps Nordic schöne Alternativen in mehreren Grössen und aus Biobaumwolle zur Auswahl (im Bild ist der Multibag Small im Terrazzo-Design für Fr. 9.90)

Trinkflasche: Auch hier gelten die gleichen Kriterien (nicht zu gross, auslaufsicher, gut zu öffnen, waschbar). Und auch hier ist die Verführung gross, ein günstiges, herzig bedrucktes Exemplar zu wählen – das dann aber im dümmsten Fall schneller kaputt geht, als die Kinder das Znünilied auswendig können. Wir sagen das aus eigener leidvoller Erfahrung. Deshalb hier unser erprobter Tipp: die 0,3-l-Edelstahl-Flaschen von Blafre mit den farbigen Deckeln! Am Anfang benutzen die Kinder oft die Zähne zum Öffnen, dafür sind die Dinger auch wirklich auslaufsicher, zudem können die Deckel ausgetauscht und separat nachgekauft werden. Früher oder später werden die Flaschen einige Dellen haben, aber sie halten noch immer länger als jedes Plastikexemplar, das wir bisher im Härtetest hatten. Und in den Geschirrspüler dürfen sie auch. (Hier unser Flaschentest.)

Finken: Ob klassische Elefantenfinken oder Crocs: Die Finken sollten wenn möglich eine feste Sohle haben, falls das Kind beim Basteln mal in etwas Spitzes reinsteht. Ansonsten gibt es wenig Kriterien ausser jenem, dass das Kind sie selber rasch an- und ausziehen kann. Unserer Meinung nach sind die Finken einer dieser Bereiche (wie beispielsweise auch Pyjamas und Unterhosen), wo kindliche Kommerz-Bedürfnisse nach Herzenslust ausgelebt werden können – Paw Patrol, Lego Ninjago, Frozen-Elsa: Hier dürft ihr hin!

Turnsäckli, Turnsachen: Oberstes Gebot ist immer: Das Kind muss die Dinge selber benutzen können. D.h. keine Hosen mit Knöpfen, die das Kind nicht selber öffnen oder schliessen kann; kein Turnsäckli, das das Kind nicht selber aufbringt. Keep it simple and stupid. Ein Kitchenersäckli mit verkürzten Bändeln (innen einen Knoten machen) tuts bestens. Bei den Turnsachen: kurze und lange Hosen anbieten, mit der Zeit wird das Kind eine Präferenz entwickeln. Und als Turnschuhe eignen sich die klassischen Turnschlärpli bestens.

Nice to have: Darüber hinaus herzig zum Start: Ein «Freunde»-Buch schenken, wie das hübsche im Bild von Schöne Grüsse (Fr. 29.90). Eine süsse Karte ins Rucksäckli verstecken. Einen Kraftstein mitgeben (siehe Artikel zu den Ritualen hier). Ein cooler neuer Hut wie jender von Caribou (Bild unten, Fr 39.90).

Und zum Schluss ein Gruss von der Kindergärtnerin: Bitte alles gut sichtbar beschriften! Namensetiketten/Sticker (z.T. sogar waschmaschinenfest!) kann man schnell und günstig drucken lassen, z.B. bei Stickerkid. Wer mehrere Kinder hat, kann auch einfach den Nachnamen verwenden, dann geht das auch noch für weitere Geschwisterkinder …