Der erste Schnee ist da! Seid ihr eher vom Typ «Sobald als möglich los auf die Piste!» oder verdreht ihr die Augen und verflucht die Ski-Materialschlacht, die saftigen Preise und die oft mühsame Anreise ins Skigebiet? In der Kleinstadt-Redaktion gehen die Meinungen zum Skifahren auch auseinander: Von der Fan-Familie bis zu den Skiverweigerern decken wir die ganze Palette ab. Aber es gibt ja auch etwas zwischendrin: Von Zeit zu Zeit auf einer familiären Piste ohne Druck ein paar Stemmbögen üben, beispielsweise. Dafür bestens geeignet sind folgende (kleinen) Skigebiete in der Nähe von Bern.
Wir lieben diesen kleinen Skilhügel mitten in Bern. Aus dem Abrieb des Schnees von der nahen Kunsteisbahn Weyermannshaus entsteht jeweils im Laufe der Schlöflisaison eine kleine Skipiste, die vom Personal der Anlage mit viel Liebe präpariert wird. Der Mini-Hügel mit einem einfachen Zauberteppich ist perfekt geeignet für Ski- und Snowboard-Anfänger. Das Angebot des Sportamts der Stadt Bern ist umfassend und grosszügig: An bestimmten Tagen gibt es kostenlosen Unterricht von Skilehrer*innen und das Skimaterial hierfür ist gratis. Weiter können sich Schulklassen auch ausserhalb der Öffnungszeiten anmelden und für Kinder, die Snowboard-Luft schnuppern möchten, gibt es spezielle Test-Namis. (Florina)
Oh yeah: Zentral, kostenlos und ökologisch korrekt, das ist fast unschlagbar.
Oje: Die Betriebszeiten sind limitiert, aber hey, fair enough.
Infos und Betrieb: Der Skilift ist vom 10. Dezember bis voraussichtlich 12. Februar 2023 jeweils am Mittwoch-, Samstag-, und Sonntagnachmittag von 13 bis 17 Uhr in Betrieb. Hier gibt es das komplette Programm und alle weiteren Informationen.
Erreichbarkeit: Easy erreichbar mit den ÖV (Stationen Weyermannshaus, Stöckacker oder Europaplatz sind in der Nähe). Der Parkplatz der Kunsteisbahn/Hallenbad Weyermannshaus ist schnell voll, das Auto ist nicht empfehlenswert.
Kosten: Gratis
Der Snowpark Eriz hat uns so manches Lockdown-Wochenende versüsst: Als alles andere zu war, konnten wir uns alle dort austoben und hatten so grossen Spass, dass zumindest die Kinder von der Skipiste nicht mehr wegwollten und wir fast jedes Wochenende wieder hingefahren sind. Der Snowpark besteht aus zwei Teilen: einem unteren Bereich, dem Kinderland, der eher für Anfänger gedacht ist, dort zahlt man eine Tagespauschale. Etwas geübtere Fahrer*innen können dann auf die Bügellifte (mit Punktekarten oder Tagespässen). Die Kinder lieben die feinen Pommes am Pistenrand und sonstigen Attraktionen wie das Gummireifenkarussell. (Florina)
Oh yeah: Gerade Familien mit Kinder verschiedenen Alters und Könnens kommen im Eriz dank verschiedenen Pisten auf ihre Kosten.
Oje: Die Händschetöter-Lifte aka Drahtseile zum Festhalten im Kinderland sind manchmal nicht ganz einfach für die Kleinen, aber Übung (oder ein anderes Elternteil) hilft. Auch hier wirds teilweise schnell schattig, dafür bleibt der Schnee.
Infos und Betrieb: Saisonstart noch unklar, Updates gibt es hier: Snowparkeriz.ch
Erreichbarkeit: Vom Bahnhof Thun fährt ein Bus in rund 50 Minuten zum Snowpark Eriz. Mit dem Auto dauert es gut 45 Minuten von Bern aus. Achtung: Das Navi hat uns auch schon unten ins eisige Tobel geführt – fahrt immer über Unterlangenegg!
Kosten: Tagespauschale Kinderland 10 Franken, Kinder und Erwachsene. Für alle anderen Lifte gelten Stunden- oder Punktekarten, auch der Magic Pass gilt in dem Skigebiet .
Klein ist das Skigebiet Schwarzsee nicht, und auch als Geheimtipp geht die wunderschöne Region leider auch nicht mehr durch, so viel sei gleich gesagt. Doch das Gebiet um den Schwarzsee ist so wunderschön, da nehmen wir auch einen vollen Parkplatz oder etwas mehr Leute auf den Pisten in Kauf. Das Skigebiet startet direkt neben dem Parkplatz mit der ersten Sesselbahn. Die meisten Pisten sind immer mal wieder steil und nicht für komplette Anfänger gedacht; für die gibt es von der Skischule einen besseren Übungsplatz. (Florina)
Oh yeah: Die Aussicht über die kompletten Fribourger Berge und das Sensegebiet ist atemberaubend. Und das Schlöflen auf dem gefrorenen Schwarzsee ein persönliches Highlight.
Oje: Man ist selten allein dort und es wird schnell schattig.
Infos und Betrieb: Der Kaisereggbahnen starten ihren Betrieb am 17. 12. 2022.
Erreichbarkeit: Vom Bahnhof Fribourg fährt ein Postauto in rund 50 Minuten zum Restaurant Gypsera, direkt gegenüber vom Eingang der Gondelbahn. Kürzer dauert die Fahrt mit dem Auto, doch der Parkplatz ist schnell voll.
Kosten: Das Skigebiet Schwarzsee gehört mit 23 anderen Skigebieten (u.a. Grimmialp, Habkern, Heimenschwand, etc.) zum Magic Pass. Wer regelmässig in diesen Gebieten fährt, für den lohnt sich möglicherweise ein Saisonabo. Super beim Schwarzsee sind die kurzen Tageskarten, beispielsweise von 12 Uhr 30 bis 16 Uhr für 38 Franken für Erwachsene und 22 Franken für Kinder. So bleibt vor oder nachher noch Zeit zum Schlöfle auf dem See.
Das Skigebiet Riffenmatt ist ein super Einsteigergebiet. Es besteht aus einem Lift und einer einfachen blauen Piste, direkt zugänglich vom Parkplatz oder von der Postautohaltestelle aus. Dort ist auch gleich der Gasthof Löwen mit einer heissen Ovo gegen die kalten Füsse. Langlauffreudige Eltern können sich abwechseln und eine Runde auf der Königsloipe drehen. (Valeria/Florina)
Oh yeah: Die Riffenmatt ist einfach zu erreichen und man kann niederschwellig einsteigen.
Oje: Es gibt meist auch Kinder mit dem Schlitten auf der Piste, das ist etwas schwierig mit den unterschiedlichen Geschwindigkeiten Bobs/Skis.
Infos und Betrieb: Die Riffenmatt ist voraussichtlich vom 10.12. 2022 bis 5. März 2023 in Betrieb. Das Schneetelefon gibt Auskunft, falls die Schneeverhältnisse unklar sind: 031 / 738 88 00.
Erreichbarkeit: Vom Bahnhof Schwarzenburg fährt ein Postauto in gut 10 Minuten zum Lift. Mit dem Auto dauert es knapp 40 Minuten von Bern aus.
Kosten: Tagespauschale 10 Franken Kinder (ab 6 Jahren) und Erwachsene. Für die Riffenmatt und die fünf weiteren Skigebiete im Gantrisch (Gurnigel, Kaisereggbahnen Schwarzsee, Schnee Selital, Ottenleue, Gurnigelbad) gibt es auch ein Kombi-Abo, den Gantrisch-Schneespass.
Bei der Wasserscheide, kurz nach dem Berghaus Gurnigel, lockt dieses kleine Skigebiet mit seinen kurzen Pisten ganz besonders die jüngsten Skihasen und -häsinnen an. Da es auf über 1400m Höhe liegt, ist es ziemlich schneesicher, doch Beschneiungsanlagen gibt es hier keine, weil das Gebiet in einer Hochmoorschutzzone liegt. Wer nicht auf die Piste will, kann zwischen der Wasserscheide und dem Berghaus Gurnigel auch ganz gut schneewandern, langläuflen (bei der Stierenhütte) oder einen Hügel hinunter schlitteln. (Eva)
Oh yeah: Die Aussicht, die Abgeschiedenheit, die Natur ringsherum.
Oje: Die kurvenreiche Anfahrt sorgt bei uns regelmässig für Übelkeit im Fond. Auch hier gilt: Nur der frühe Vogel findet einen Parkplatz. Eher mühsame Anreise mit dem ÖV.
Infos und Betrieb: Das Skigebiet Gantrisch Gurnigel ist vom 10.12. bis 12.3. täglich in Betrieb. Zwei kurze Lifte und ein Kinderlift, insgesamt 6km Pisten.
Erreichbarkeit: Mit dem Auto in ca. 45 Minuten ab Bern, mit der schnellen Postauto-Verbindung ab Bern 1h 5 Minuten (Sonntags z.B. um 8.12 Uhr und 12.12 Uhr). Wer mit grösseren Kids nur zu zweit oder zu dritt unterwegs ist kann von dieser super Initiative profitieren: Die Mitfahrpunkte im Gantrischgebiet, sozusagen ein organisiertes Autostopp.
Kosten: Sehr familienfreundliches Tarifsystem mit Einzelfahrten (4 bis 6 Franken), 2- bis 5-Stundenkarten (z.B. 2-Stunden-Karte 19 resp. 29 Franken) und übertragbaren Coupons-Abonnementen. Eine Tageskarte kostet 27 Franken für Kinder und 41 Franken für Erwachsene.
Gleich 3 «Babylifte» (Schlepplifte) warten hier, nur 15 Kilometer von Biel, auf kleine Ski- oder Snowboard-Anfänger*innen. Einfach parkieren oder aus dem Bus aussteigen und hü! Und wenns dann schon ganz gut klappt, gehts mit den zwei Skiliften (Bügellifte) auf die blaue oder rote Piste. Verpflegung gibts an zwei Schneebars draussen und in einem Restaurant. Auch ein Schlittel- und ein Winterwanderweg sind hier zu finden. Skiausrüstung kann direkt vor Ort gemietet werden. Ein überschaubares Skigebiet für erste Pistenerfahrungen. (Sarah)
Oh yeah: Die Nähe, die kompakte Grösse, die drei Schlepplifte direkt bei der Talstation.
Oje: Nicht super schneesicher, les Prés d’Orvin liegt auf 1000 bis 1300 Metern über Meer.
Infos und Betrieb: Am 11.12.2022 war das Skigebiet Prés d’Orvin noch geschlossen, «wir warten noch auf mehr Schnee».
Erreichbarkeit: Mit dem Auto in ca. 45 Minuten ab Bern, mit dem ÖV vom Bahnhof Biel mit dem Bus Nr. 70 Richtung Les Prés d’Orvin (letzte Haltestelle «Bellevue»), diese Fahrt dauert 30 Minuten.
Kosten: Wer wirklich nur allererste Versuche starten will, kommt hier günstig weg: Eine Tageskarte für die Babylifte kostet lediglich 7 Franken. Auch für die «grossen» Lifte sind die Preise fair, es gibt zudem verschiedenste Punkte- oder auch Halbtageskarten, so ist man sehr flexibel. Auch der Magic Pass gilt in dem Skigebiet.
Skifahren mit Seesicht – das gibts! Nach Aeschiried zu fahren, lohnt sich schon allein wegen des atemberaubenden Panoramas (siehe Bild oben). Wir waren erst zum Schlitteln da, aber zwei Übungslifte (einer ist in Aeschi Dorf) und zwei Skilift machen Aeschiried auch zu einem praktischen Skigebiet für Anfänger*innen. Sehr schön sollen die Langlaufloipen und die präparierten Winterwanderwege hier sein. (Sarah)
Oh yeah: Die Aussicht, die gute Lage, das vielseitige Angebot in der Region (z.B. der Wiehnachtswäg)
Oje: Früh aufstehen: Der Parkplatz ist besonders an schönen Tagen rasch voll.
Infos und Betrieb: Das Skigebiet ist bis 30.4.2023 geöffnet, Pistenbericht hier. Hier eine Übersichtskarte. Weitere Informationen gibts hier.
Erreichbarkeit: Mit dem Auto seid ihr in ca. 40 Minuten ab Bern in Aeschiried, mit dem ÖV in 50 Minuten.
Kosten: Tageskarte Trainingslifte 13 (Aeschiried) respektive 10 Franken (Dorf) für ein Kind. Tageskarte für die Skilifte 33 Franken (Erwachsene) respektive 23 Franken (für Kinder). Es gibt auch Punkte- sowie Halbtageskarten. Alle Preise hier. Auch der Magic Pass gilt hier.
Wir haben hier lediglich eine Auswahl an kleinen Skigebieten vorgestellt, die wir persönlich kennen und mit unseren Kindern schon mal die Pisten unsicher gemacht haben. Weitere Orte, von den wir schon gehört haben, die wir selber aber noch nicht kennen:
Wer uns hier berichten mag von eigenen Erfahrungen: sehr gerne im Kommentar!
Wir haben es eingangs schon erwähnt: Skifahren ist ein teurer Spass. Reduziert werden können die Ausgaben beim Material, das muss keineswegs neu sein. Wer etwas Zeit investiert, kann Skianzüge, Helme und Handschuhe günstig in Kinderbörsen oder auf Tutti und anderen Plattformen zusammensuchen. Skis oder Snowboards können bei Sportgeschäften gemietet werden für die Saison, was sich häufig lohnt, weil die Beratung gut ist, die Kinder alles probieren können und sie nach einer Saison meist eh schon rausgewachsen sind. Eine gute Adresse sind auch Skibörsen wie z.B. jene in Niederwangen. Ist das Material nach einer Saison noch gut, kann es direkt wieder weiterverkauft werden.