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Mädchen mit Mission

Von Astrid Lindgrens Lotta lernen wir, dass Trotz nicht nur etwas Lästiges ist. In unserer Serie «Eselsohren» gibts das Buch zu gewinnen!
Kooperation
12 Jun 2017
Bild — CinCin

Dass niemand Kinder mit all ihren Trotzanfällen, Eifersuchtsattacken und sonstigen Launen besser verstanden hat als die schwedische Kinder- und Jugendbuchautorin Astrid Lindgren, ist kein Geheimnis. Trotzdem erstaunt es immer wieder, wie genau sie sich in die Köpfchen kleiner Buben und Mädchen einfühlen kann. In ihrem Buch «Na klar, Lotta kann Rad fahren!» von 1971 porträtiert sie die 4-jährige – Pardon, schon fast 5-jährige – Lotta auf ihrer Mission, endlich auf einem «richtigen»Fahrrad fahren zu dürfen.

«Natürlich kann ich Rad fahren!», rief Lotta. Mit diesem trotzigen Ausrufezeichen-Satz beginnt Lindgrens Buch. «Jawohl, das kann ich! Im Geheimen!» fügt sie an. Im Geheimen kann Lotta schon so einiges. Aber das vertraut sie meist nur ihrem Schmusetier, einem schmuddligen Schwein namens Teddy an. Ihm gesteht sie auch, dass sie ein Fahrrad «mopsen» wolle, falls sie keines zu ihrem fünften Geburtstag bekomme. Und natürlich kriegt sie «nur» drei Spielzeugautos, ein Bilderbuch, ein Springseil, eine neue Schaukel für den Garten und eine hübsche Umhängetasche – aber kein Fahrrad. Dass ihr älterer Bruder Jonas gerne betont, dass sie halt noch zu klein sei für ein Fahrrad und ihre ältere Schwester Mia-Maria (meine Tochter nennt sie Maria-Maria) sagt, Lotta müsse sich noch etwas mit ihrem Dreirad begnügen, macht die Sache auch nicht besser. Kein Wunder, dass Lotta wütend war!, schreibt Lindgren verständnisvoll. Zum Glück steht im Schuppen von Tante Berg ein grosses schwarzes Fahrrad. Das will sich Lotta holen, wenn die Tante ihren Mittagsschlaf macht.

Besserwisser-Brüder und unfähige Eltern

Als es am Schluss fast nach einem Happy End aussieht und Lotta endlich ihr eigenes Fahrrad kriegt, kommt Jonas daher und der kann schon «freihändelen». In Lindgrens Welt gibt es keine Zuckerguss-Auflösungen, und Mädchen wollen weder Prinzessinnen sein, noch fürchten sie sich davor, sich ihre Röckchen schmutzig zu machen oder lassen sich von Besserwisser-Brüdern und unfähigen Eltern beirren.

Über die launische, eigensinnige Lotta von der Krachmacherstrasse gibt es noch drei weitere Bücher: «Lotta kann fast alles», «Lotta zieht um» und «Natürlich ist Lotta ein fröhliches Kind». Dass Lottas Welt so authentisch wirkt, liegt auch an den warmherzigen und farbenfrohen Bildern der schwedisch-estnischen Illustratorin Ilon Wikland, die fast alle Bücher von Lindgren bebildert hat. Da herrscht ein fröhliches Durcheinander in den Kinderzimmern und auf den Esstischen, die Stofftiere sind abgewetzt, die Knie so richtig aufgeschürft und die kleine Protagonistin hat struppige Haare, eine Stupsnase und meist einen skeptischen Gesichtsausdruck. «Viele Kinder werden sich ihr Leben lang an die Bilder erinnern, die du geschaffen hast. Sie werden ein unvergesslicher Teil ihrer Kindheit sein», schrieb Lindgren über ihre Illustratorin.

Bild — CinCin

Verlosung

Wer ein Exemplar von «Na klar, Lotta kann Rad fahren» gewinnen möchte, schreibt bis 17. Juni 2017 ein E-Mail an verlosungen@kleinstadt.ch. Die Gewinnerin/der Gewinner wird ausgelost, benachrichtigt und muss das Buch persönlich im Chinderbuechlade an der Gerechtigkeitsgasse 26 in Bern abholen.

Sarah Sartorius ist Redaktionsleiterin der Berner Kulturagenda. Sie freut sich, dank ihrer Tochter wieder in die Bücher ihrer Kindheit einzutauchen. Unter dem Titel «Eselsohren» stellt sie Lieblingsbilderbücher vor. Diese Rubrik wird unterstützt vom Chinderbuechlade Bern.

Chinderbuechlade, Gerechtigkeitsgasse 26, Bern – www.chinderbuechlade.ch
Berner Kulturagenda – www.bka.ch