Gehetze, Sucherei, Geschrei. So sehen unsere Morgen leider häufig aus. Und nein, früher Aufstehen löst das Problem nicht wirklich, sondern verlängert bloss die Phase, in der potentiell Streit entsteht. Eine Instantlösung für eine harmonische und produktive Morgenroutine können wir euch leider nicht bieten, diese fünf Tipps bringen aber aus Erfahrung etwas Entspannung in die hektische Phase zu Beginn des Tages.
Gerade Kindern, die Mühe haben mit Übergängen, fällt das Umziehen morgens oft besonders schwer – alleine für diese Erkenntnis brauchten wir eine Weile (also zirka fünf Jahre). Das Anziehen zu ritualisieren, hilft solchen Kindern sehr. Einige von uns schwören auf die Kleiderstrasse – die Kleider (eventuell am Vorabend schon) einfach in der anzuziehenden Reihenfolge am Boden auslegen. Und für ganz hartnäckige Fälle oder Situationen: am Vorabend sauberes T-Shirt und frische Unterwäsche anziehen und gleich darin schlafen lassen, dann morgens nur noch den Rest anziehen. Hätten wir schon viel früher einführen sollen!
Wir Erwachsenen sind ja oft ständig am Reden, auch wenn die Kinder schon lange nichts mehr über’s Ohr aufnehmen können. Bilder können da Wunder wirken! Die Morgenaufgaben gemeinsam fotografieren oder zeichnen, ausdrucken und aufhängen, dann können Papi und Mami einfach auf’s Bild verweisen anstatt zum hundertsten Mal «Zähne putzen» zu nörgeln. Wer keine Kapazität zum Basteln hat oder zeichnerisch auch minderbegabt ist, kann sich beispielsweise hier hübsche Routine-Karten herunterladen.
Anders als in der Werbung, wo freudenstrahlende Kinder ihren heissgeliebten Brotaufstrich am schön gedeckten Tisch verspeisen, bringen wir das Zmorge eher mit ausgeschüttetem Kaffee und verschmähtem Müesli in Verbindung. Die Koffeinzuführung vereinfachen wir uns neuerdings mit der «The Else» Kaffeemaschine von Adrianos. 2 Minuten Aufheizen, ein (kompostierbares) Pad einlegen, fertig ist der feine Kaffee. Geht schneller als mit Kaffeekocher, produziert deutlich weniger Abfall als die Kapselmaschine und wird erst noch vertrieben von einem Berner KMU. Was ausserdem unser Frühstück verbessert: dieses Superbrot. Oder solche «Overnight Oats». Die werden allerdings von der Kinderschar nicht immer toleriert, da müssen wir noch mal etwas pröbeln.
Wenn morgens zwei Elternteile verfügbar sind, ist es am schlimmsten, wenn sich zu allem Stress auch noch die Erwachsenen in die Haare geraten. Deshalb am besten klare Zuständigkeiten festlegen: Einer macht Kaffee, die andere bereitet das Znüni vor, der andere zieht die Kinder an, jemand ist für die Sonnencreme zuständig, die andere für das Rausgehen, und jemand ist Licht-Chef, der am Ende des Reigens noch einmal durch die Wohnung geht, alle Lichter löscht und sicherstellt, dass nichts vergessen ging. Egal, wie die Aufteilung genau geregelt ist – reinreden ist verboten und nur im Notfall erlaubt. Dann gibts halt mal nur Apfelschnitze zum Znüni, henu.
Von einer Familie haben wir gehört, dass sie ihren Morgen mithilfe von Liedern strukturiere: ein Lied zum Aufstehen, eins zum Anziehen, eins zum Zähneputzen … Leider habe das aber nicht wirklich zu entspannteren Morgen beigetragen. Trotzdem finden wir die Idee, mit Musik aufzustehen, bestechend, und haben deshalb den Plattenonkel genötigt gebeten, uns eine Playlist für den Morgen mit Kindern zusammenzustellen. «Wir hören keine Musik am Morgen», meinte zwar der Plattenonkel, «aber vielleicht würde das passen». Wir habens getestet: passt super! Mit der folgenden halben Stunde Musik dürfte das Aufstehen automatisch viel beschwingter ablaufen. Fängt ganz süüferli an, wird dann lustig und schneller, und «wenn Conor Oberst dann losflucht, sollte man eh aus dem Haus sein». Guten Morgen allerseits!
Adrianos hat uns eine «The Else» Kaffeemaschine gratis zur Verfügung gestellt. Und uns damit so manchen Morgen gerettet. Merci! Hier könnt ihr eine der tollen Maschinen bestellen – also statt einer Kapsel-Schleuder eine «The Else» auswählen und mit besserem Gewissen feineren Kaffee trinken.