Schaffhausen ist wie Bern. Einfach kleiner und mit einem anderen Dialekt. Unsere Aare heisst Rhein, Dieter Wiesmann ist unser Chansonnier-Star und im Graben leben Bären mit Geweih, also Damwild. Böse Zungen behaupten, Schaffhausen liege bereits in Süddeutschland. Was eigentlich ganz schön wäre, denn dann könnten wir offiziell mit Skifahren im Schwarzwald und dem Bodensee prahlen. Aber zurück zur Munotstadt: Schaffhausen ist vor allem eins – wunderschön. Und die mittelalterliche Stadt hat alles, was eine perfekte Familiendestination braucht.
Die folgenden Tagesausflüge, einmal «Stadt – Land – Fluss» auf Schaffhauserisch, wurden an Kindern verschiedenen Alters getestet. Kein Kind kam dabei zu Schaden.
Urban City: Die Festung Munot erobern und danach die Rhybadi entern.
Ab Bahnhof oder Parkhaus quer durch die verkehrsbefreite Altstadt den Munothaldenweg hinauf, dem Damhirsch Peter «Grüezi» sagen, bevor es zum ersten Halt auf dem Munotspielplatz geht. Um die Ecke liegt das Restaurant Emmersberg mit seinem einladenden Biergarten. Weiter geht es die Reitschnecke hoch auf die Munotzinne. Von unten lockt das Wasser, und deshalb geht es den Munotstieg auf der anderen Seite gleich wieder runter in Richtung Schifflände, wo Schwänli warten. Bei der Schifflände entweder rechts abiegen in die allertollste Rheinbadi (Bild unten) der Welt – oder weiter links in Richtung Parkplatz Lindli, wo es einen herzigen Spielplatz mit «Götschibrunnen» («Choslibrunnen» auf Berndeutsch) gibt. Entlang der Rheinpromenade Lindli kann man sich in die Strömung des Rheins wagen und sich rheinabwärts treiben lassen. Nur für geübte Schwimmer:innen bitte.
Green City: Für Naturkinder.
«Chill & Grill» mit den Kleinen beim Engeweiher. Ab Bahnhof zu Fuss, mit dem Fahrrad oder mit dem Bus Nr. 3 bis zur Haltestation Hohlenbaum, dann weiter in Richtung «Dreieichen» und dort beim gleichnamigen Bauernhof die hübschen Galloway-Kühe und Ziegen bestaunen (im Bild) und dann weiter zur Grillstelle mit Spielplatz, der gleich neben dem Engeweiher liegt. Für die Unermüdlichen gibt es neben dem Weiher noch eine Finnenbahn. Kleine Sterngucker, die in Schaffhausen übernachten, sollten diesen Ausflug auf den Abend legen und dann gleich oben bei der Sternwarte Schaffhausen vorbeischauen.
Auf zu den Römern!
Dieser Ausflug ins schöne Klettgau, ein Teil des Blauburgunderlands, lohnt sich nur schon wegen der schönen Szenerie. Weinberge, Bauernhöfe, pittoreske Dörfchen. Das Ziel dieses ländlichen Ausflugs ist das Dorf Schleitheim mit seiner faszinierenden Römervergangenheit und dem Gipsmuseum mit begehbaren Stollen. Beim Besuch im Thermenmuseum Iuliomagus wünschte man, es gäbe diese feudale Badeanstalt auch heute noch. Mit dem Velo ab Schaffhausen nur für geübte Fahrradfahrer empfohlen, weil die Strecke fast 20 Kilometer lang ist.
Einmal Rheinfall und zurück!
Zu Fuss, mit Fahrrad, Bus oder dem Touristenzügli ab Haltestelle Schifflände in Schaffhausen nach Neuhausen an den mächtigsten Wasserfalls Europas (Bild oben) und dann entweder mit der Fähre zum Rheinfallfelsen oder ab zum Seilpark. Am Seil über den Wipfeln parallel zum Rheinfall zu hängen, ist unglaublich eindrücklich. Der Kidsparcours ist für Kinder ab vier Jahren empfohlen. Zurück geht es zu Fuss via Schloss Laufen am Neuhausener Ufer entlang über die Rheinbrücke nach Flurlingen (Ja! isch Kanton Tsüri streng gnah, trotzdem schön, hihi) und dann weiter bis zum Start.
In diesen Lokalen sind Kinder willkommen und Eltern entspannt:
Die Webergasse ist ein Muss – vorallem für Freunde der Nachhaltigkeit. Restaurants, Kaffeerösterei, Unverpackt-Laden, Blumen-Café – you name it! Ein paar der Werbergasse-Shops findet ihr hier.
Eigentlich wollte sie nie wieder nach Schaffhausen zurückkehren und tat es dann doch – samt Stadtzürcher Ehemann und Kind Nummer 1. Der Schritt zurück in die Zukunft hat Yolanda Pantli nicht bereut, denn an Lebensqualität mangelt es der Munotstadt wahrlich nicht. Vor gut zwei Jahren, ein Jahr nach der Geburt von Kind Nummer 2, hat sie ihre PR-Agentur OUÏ-E Communications gegründet.
Bild: Karin Heer Photography