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Wunderkerzen gegen die Traurigkeit

Gute Kinderbücher brauchen gar nicht viel, um zu verzaubern. «Der Kragenbär» hat kein Wort und keinen Strich zu viel. (Mit Verlosung!)
Kooperation
11 Sep 2018
Bild — CinCin

Er ist verträumt, nachdenklich, mag Kekse und Ingwertee und träumt von der grossen weiten Welt: Diesen Bären schliesst man sofort ins Herz. In «Der Kragenbär» (2011), dem ersten Bilderbuch der Hamburger Illustratorin Jasmin Schäfer, von ihr stammt auch das tolle Buch «Der späte Gast» (2014), gibt es kein Wort und keinen Strich zuviel. Nach dem Aufstehen zieht der schwarze Bär mit dem schüchternen Lächeln im Gesicht seinen weissen Kragen an, dann nimmt er ein warmes Bad im Birkenwald, streicht sich ein Honigbrot und spielt Fussball mit seinen Freund – einem Ballon in Pferdeform –, zum Abendessen isst der Feinschmecker lauter «tolle Leckereien» und vor dem Zubettgehen lässt er beim Zähneputzen «seinen Kragenbärentag Revue passieren».

Es ist eine wohlig-warme, gemächliche Welt, eine aber, die von leiser Melancholie durchweht ist.

Auf nur wenigen Seiten und in schwarz-weiss gehaltenen Bildern, skizziert die Autorin und Illustratorin mit feinem Strich einen Tag im Leben einer eigensinnigen Figur, über die sich Kinder freuen und Erwachsene schmunzeln. «Die Welt ist so klein», denkt sich der Kragenbär einmal, als er seinen Globus betrachtet und von den weissen Bären am Nordpol träumt. Und gegen die  Traurigkeit, die ihn plötzlich befällt, hat er ein Rezept: Wunderkerzen anzünden oder seine «Ahnen im Museumszimmer» besuchen, die gerahmte Fotogalerie seiner Bärenverwandten.

Es ist eine wohlig-warme, gemächliche Welt, in die uns Schäfer mitnimmt, eine aber, die von leiser Melancholie durchweht ist. Denn auch der friedliebende und sensible Kragenbär kann – genau wie die kleinen Zuhörerinnen und Zuhörer – erst «zufrieden schnarchen», wenn sein Seelenhaushalt wieder im Gleichgewicht ist.

Verlosung

Leider ist «Der Kragenbär» aktuell im Buchhandel nicht erhältlich, man kann es aber bei Jasmin Schäfer direkt via E-Mail oder Instagram bestellen (oder auch in der Kornhausbibliothek ausleihen). Und die Illustratorin hat uns freundlicherweise ein Exemplar zur Verlosung überlassen! Wer es gewinnen möchte, schreibt bis 20. September 2018, 23:59 Uhr hier einen Kommentar.

* Sarah Sartorius ist Redaktionsleiterin der Berner Kulturagenda. Sie freut sich, dank ihrer Tochter wieder in die Bücher ihrer Kindheit einzutauchen. Unter dem Titel «Eselsohren» stellt sie Lieblingsbilderbücher vor. Sämtliche «Eselsohren»-Buchtipps findet ihr hier.

Chinderbuechlade, Gerechtigkeitsgasse 26, Bern – www.chinderbuechlade.ch
Berner Kulturagenda – www.bka.ch