Für die meisten Menschen sind Baustellen vor allem Ärgernisse: laut, dreckig, Ursache für Staus und Umleitungen. Das ändert sich vollkommen, wenn man mit einem kleinen Jungen unterwegs ist – da werden Bagger plötzlich zu Attraktionen sondergleichen. Aktuell hat es in dieser Hinsicht gleich mehrere Pilgerorte in Bern, deren Besuch sich fast zu einem Tagesausflug ausbauen lässt. So wenig brauchts!
Nach jahrelangem Hickhack um einen grossen Migros-Neubau mit Wohnungen und Gewerbefläche fuhren vor einigen Monaten dann doch noch die Bagger auf. In spektakulären Abrissarbeiten verschwanden erst Wohnhäuser, dann die alte Migros. Jetzt klafft am Breitenrainplatz eine riesige Baugrube, und weshalb die Bauherren noch nicht auf die Idee gekommen sind, für all die interessierten Passanten eine Aussichtsplattform einzurichten oder zumindest ein Fenster in die weisse Wand zu sägen, ist schleierhaft: Die Bauarbeiten sind selbst für Erwachsene unterhaltsam, die Maschinen gross, es ist bestes Baustellenkino, wenn man denn einmal einen Blick hinter die Bauwand erhascht.
Hier zählten wir gut und gerne zehn Bagger aufs Mal. Eine Baustelle wie aus dem Wimmelbuch, fast grotesk spannend zum Zuschauen, wie die Bagger da ihr Ballet vollführen. Der aufsehenerregendste Teil ist vermutlich vorbei, allmählich ziehen die ganz grossen Maschinen ab. Aber die Sicht ist von so vielen Orten dermassen gut, dass sich die Anreise auch die nächsten Monate noch lohnen dürfte.
Dieses Bauprojekt mit dem sperrigen Namen «Entflechtung Wylerfeld» hat seine spektakulärsten Tage schon hinter sich, etwa als die vorgefertigte riesige Brücke angeflogen kam. Nach wie vor ists hier aber spannend, und wenn grad baustellenmässig nichts läuft, fahren ja immer noch Züge durch zum Betrachten, oder die Katze von der Wylerbadi spaziert vorbei und lässt sich streicheln.
Habt ihr auch gute Baustellen entdeckt? Oder andere vermeintlich banale Orte, die für Kinder aufregend sind?