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Ferien als Ein-Eltern-Familie

Es muss kein Kraftakt sein: Wir haben Tipps für Ferienorte, die Entspannung versprechen, wenn man ohne Partner/in mit den Kindern verreist.
Kooperation
28 Aug 2020

Für Alleinerziehende ist es eine Selbstverständlichkeit, für frisch Getrennte vielleicht gewöhnungsbedürftig, für Zwei-Eltern-Familien kann es eine Inspiration sein: das Verreisen mit nur einem Elternteil. Für mich (Sarah) war es eine Entdeckung, als wir diesen Sommer erstmals ohne den Vater der Kinder verreisten. Allein waren wir trotzdem nicht, sondern mit einer Freundin mit Kindern im ähnlichen Alter – und das war eine grosse Bereicherung: einmal einen intensiven Einblick in den Alltag einer anderen Mutter zu haben; zu sehen, wie sie es macht, wenn es schwierig wird; welche Rituale und Rhythmen es auch noch geben könnte; und nicht zuletzt einen Blick von Aussen auf das eigene Tun zu erhalten, einander quasi ein Gratis-Coaching geben, denn von Aussen sieht man ja alles immer etwas klarer.

Natürlich ist es anstrengend, von morgens bis abends die Ansprechperson der Kinder zu sein. Aber gewisse Dinge werden auch einfacher, wenn nur ein Elternteil verfügbar ist.

Natürlich ist das Gelingen von vielen Faktoren abhängig – verstehen sich die Kinder? Passen die Rhythmen einigermassen zusammen? Sind die Erziehungs- und Ernährungsansichten nicht allzu unterschiedlich? Darüber sollte man sich schon vorher im Klaren sein – also vielleicht mal im Vorfeld besprechen: Wann geht ihr zu Bett? Wann steht ihr auf? Wie haltet ihr es mit den Mahlzeiten? Mit Süssigkeiten? Wie viel Bespassung vs. Freiraum sind sich eure Kinder gewöhnt?

Aber wenn diese groben Züge übereinstimmen, dann können Ferien mit befreundeten Familien (ob Ein- oder Zwei-Eltern) eine Bereicherung darstellen.

Machen wir uns trotzdem nichts vor: Natürlich ist es anstrengend, von morgens bis abends die Ansprechperson der Kinder zu sein. Aber gewisse Dinge werden auch einfacher, wenn nur ein Elternteil verfügbar ist: Es braucht keine Absprachen, Missverständnisse und Uneinigkeiten zwischen den Eltern fallen weg, was manchmal auch eine Erleichterung sein kann. Und: Unsere Kinder (3 und 5) zeigten auf einmal eine unverhoffte Ausdauer beim Wandern, was wohl kaum der Fall gewesen wäre, wenn die starken Schultern des Papas zur Verfügung gestanden hätten. So haben wir auch noch gleich ein neues Hobby entdeckt.

Alles steht und fällt wie immer mit dem richtigen Ort (Location, location, location!). Wir haben 3 Tipps für jedes Budget:

Reka-Feriendorf

Was: «Sie haben wirklich an alles gedacht!» – das war wohl unser meistgeäusserter Satz in unseren ersten Reka-Ferien, die wir in Blatten-Belalp VS verbrachten. Die 2014 gebaute Anlage ist für Familien einfach top ausgestattet, die Wohnungen sind perfekt auf die Bedürfnisse von Familien abgestimmt: offener Wohn-Ess-Bereich, grosse Garderobe, Kinderstuhl, Babybett, Hocker – und alles dezent und neutral-geschmackvoll eingerichtet (und mit Solarstrom betrieben). Das Tollste fanden wir aber den Teich auf dem grossen Spielplatz, der für Kinder von ganz klein bis Schulalter zum Spiel (und zum Froschfangen …) einlädt. Das schöne kleine Hallenbad. Und die wunderbare Berglandschaft, in die wir hier dank kleinen Wanderungen eintauchten. Am besten einfach den Wocheneinkauf vorab beim bewährten Lieferdienst (Coop@home oder LeShop liefern beide hierhin) bestellen, Gepäck mit der Tür-zu-Tür-Aktion der SBB liefern lassen (bis Ende Oktober gratis!) – und hopp de Häxebäse!
Kosten: je nach Saison – 7 Nächte in einer 2,5-Zimmer-Wohnung sind in der Nebensaison z.B. ab gut 1000 Franken buchbar. Für Alleinerziehende gibts besondere Angebote dank der Stiftung Ferienhilfe.
Oh yeah: Alles zu 100% auf Familien ausgerichtet. Tägliches Betreuungsangebot im Rekalino-Club.
Oje: Alles zu 100% auf Familien ausgerichtet – kann auch ein Nachteil sein, wenn man sich gerade als Alleinerziehende/r mitten unter (scheinbar intakten) Familien wiederfindet. Aufgrund von Corona sind die Angebote vor Ort leicht eingeschränkt (die Bibliothek und der Spielverleih war bei unserem Besuch Anfang August beispielsweise nicht nutzbar).
Reka-Dorf Blatten-Belalp (von hier stammen übrigens sämtliche Bilder in diesem Beitrag).

Familienhotel

Was: Wer über ein etwas grösseres Budget verfügt und seinen Urlaub mal ohne Kochen und Abwasch verbringen möchte, ist in einem Familienhotel gut versorgt. Wir schätzen besonders die Orte, an welchen sich nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen wohlfühlen, wie zum Beispiel im Hotel Handeck in der Grimselregion. Ideal für Eltern, die mit etwas grösseren und wanderfreudigen Kindern unterwegs sind: Nach einem Ausflug in die eindrückliche Bergwelt der Grimselregion, in die Aareschlucht oder auf den Ballenberg können die Kinder auf dem naturnahen Spielplatz oder im geheizten Freiluftbad noch die letzte Energie aufbrauchen, bevor sie am speziellen Kinderbuffet wieder neue tanken. Und beim Check-Out darf jedes Kind einen Bergkristall aus der Schatztruhe auswählen – da glänzen die Äuglein.
Kosten: z.B. im September für 4 Nächte 1200 Franken für 1 erwachsene Person und 3 Kinder im Familienzimmer. Im Mai, Juni und Oktober übernachten und essen Kinder kostenlos (falls sie im Zimmer der Eltern wohnen).
Oh yeah: Hier fühlen sich sowohl Familien, ältere Paare wie auch Einzelreisende wohl: Das Essen ist hochwertig, das Ambiente stilvoll und doch gemütlich.
Oje: Aufgrund der Covid-Situation kann momentan das Spielzimmer nicht benutzt werden und im Schwimmbad sind nur 5 Personen gleichzeitig erlaubt. Und wer Ruhe sucht, muss beachten: Der Verkehrslärm von der Passstrasse her ist hörbar.
Hotel Handeck

Jugendherberge

Was: Eine Stadt zu bereisen, kann ganz schön ins Geld gehen. Wie gut, gibt es die Jugendherbergen, die einen Städteaufenthalt auch mit kleinerem Budget möglich machen. Die Jugendherberge in Zürich liegt beispielsweise etwas ausserhalb in Wollishofen, in der Nähe der Mythenquai-Badi, der Sukkulentensammlung und der Roten Fabrik – alles tolle (und günstige) Ausflugsziele. Sehr zu empfehlen sind auch die Jugis in Basel, Solothurn und Lugano.
Kosten: In der Jugendherberge Zürich im Oktober für 4 Nächte 516 Franken für 1 erwachsene Person und 3 Kinder inkl. Frühstück. Für 556 Franken gibt es ein Zimmer mit eigener Dusche und WC – und für Jugi-Mitglieder ist das ganze noch günstiger!
Oh yeah: Die Zimmer-Ausstattung ist einfach, aber sehr funktional und quasi unzerstörbar – für Eltern kleiner Kinder also ein Stressfaktor weniger.
Hier trifft man auf unterschiedlichste Menschen, nicht «nur» auf Familien.
Oje: Die grossen Städte leiden am meisten unter den fehlenden Tourismus. Das internationale Flair, das sonst in einer Jugi herrscht, ist momentan wohl nicht sehr ausgeprägt.
Jugendherbergen Schweiz

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit der Schweizer Reisekasse Reka, die im In- und Ausland Ferienanlagen betreibt. In unserer Instagram-Story findet ihr Tipps für andere tolle Rekadörfer, die von unseren LeserInnen getestet worden sind. 

Was sind eure Tipps für Ferien mit Kindern, aber ohne zweites Elternteil?