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Ein Vorlesebuch für Stadtkinder von heute

«Wir Rüben aus der grossen Stadt» ist ein Buch zum Vor- und Selberlesen, das in der echten Welt heutiger Kinder spielt. Wir verlosen es!
Kooperation
29 Okt 2019
Bild — CinCin

Wir leben in Städten, schwören auf korrekte Arbeitsteilung von Mann und Frau und lassen unsere Kinder selbstverständlich in Kitas und Tagesschulen betreuen. Aber wird diese Welt auch in den Büchern widerspiegelt, die wir unseren Kindern abends vor dem Einschlafen vorlesen? Meistens nicht, oder? Zum Glück gibt es neue Werke wie «Wir Rüben aus der grossen Stadt» (2018)! Die Berliner Autorin und Journalistin Verena Friederike Hasel erzählt in ihrem Kinderbuch, das sich zum Vorlesen ab ca 6 Jahren oder zum selber lesen ab ca 8 Jahren eignet, von vier Familien, die alle an der Rübezahlstrasse 8 in einer grossen deutschen Stadt leben. Erzählt wird die Geschichte von der vorwitzigen, 8-jährigen Flora, die einem ohne Umschweife mitnimmt in ihren farbenfrohen Alltag.

Wird unsere Welt  in den Büchern widerspiegelt, die wir unseren Kindern vor dem Einschlafen vorlesen? Meistens nicht, oder?

Das Haus steht schräg gegenüber von einem Tattoo-Laden, im Winter werden Schneemänner und Schneefrauen gebaut und als Flora einmal in Schweden auf dem Land in den Ferien war, hatte sie nachts Angst, weil es so still war und sie das Hupen der Autos vermisste. Floras erweiterte Familie ist ziemlich gross und ziemlich Patchwork, aber «mit einer Familie ist es wie mit Gummibärchen: je mehr, desto besser». Die Familien des Hauses, das aus einer «Baugruppe» entstanden ist, teilen sich alles – auch die Kinderbetreuung: «Will ich etwas scannen, gehe ich zu Emilia. Sie geht zum Klavierspielen zu Bruno. Ari kommt zum Essen zu uns. Und übernachten tun wir eh alle ständig beieinander.» Darunter hat es eine alleinerziehende Mutter und ein alleinerziehender Vater, ein Papa, der «immer so mit seinem Handy beschäftigt ist, dass es ein bisschen ist, als würde keiner auf uns aufpassen», einen App-Erfinder und eine Mutter, die Polizistin ist und «Rosa Prinzesinnenkram» verabscheut, sie nennt es «Pinkischminkistinki».

«Aber Flora, ich liebe meinen Beruf», lautet die grossartige Antwort der Mutter, die so halt auch mal eine Modenschau in Floras Schule verpasst.

Floras Mutter ist Hebamme auf Abruf und sehr beschäftigt und Flora wünscht sich manchmal, dass sie einen normalen Beruf hätte, «so wie andere Mütter auch» – «Aber Flora, ich liebe meinen Beruf», lautet die grossartige Antwort der Mutter, die so halt auch mal eine Modenschau in Floras Schule verpasst. Die Eltern streiten sich öfters, die Kinder trotzen, am Morgen klingeln gleich fünf Wecker, weil sonst alle zu spät kommen und im Januar haben alle «miese, fiese Laune». Nichts ist perfekt in diesem Haushalt, aber umso berührender und witzig ist die Erzählung, die von Iris Wolfermann liebevoll illustriert ist. Es ist ein Buch, das genau so gut im Berner Lorraine-Quartier spielen könnte, und ohne moralinsauer zu werden oder anbiedernd zu sein Zusammenhalt und Toleranz vermittelt.

Chinderbuechlade, Gerechtigkeitsgasse 26, Bern – www.chinderbuechlade.ch
Berner Kulturagenda – www.bka.ch

Verlosung

Wer ein Exemplar von «Wir Rüben aus der grossen Stadt» gewinnen möchte, schreibt bis 4. November 2019, 23:59 Uhr hier einen Kommentar. Besonders interessieren uns eure Tipps für andere gute Vorlesebücher!Die Gewinnerin/der Gewinner wird ausgelost, benachrichtigt und muss das Buch persönlich im Chinderbuechlade an der Gerechtigkeitsgasse 26 in Bern abholen.