Kleinstadt Agentur Über uns
Newsletter Kontakt

Berge wie aus dem Bilderbuch: Pontresina mit Kindern

Warum ans Meer fahren, wenns doch in der Schweiz so schön ist? Wir liessen uns vom umwerfenden Engadin einnehmen. Unsere Tipps.
Kooperation
18 Sep 2023

Diese Farben. Diese Wolken. Diese Seen. Wer das Engadin besucht, versteht sehr schnell, warum es früh zu einem beliebten Kurort wurde und grosse Künstlerinnen und Künstler inspirierte. Es ist einfach so! schön! hier! Und während im Sommer im Unterland Temperaturen gegen 40 Grad herrschen, sind hier Nächte und Bergseen noch immer herrlich erfrischend. Auch im Bergfrühling und -Herbst ist es hier zauberhaft – das Licht! Der Himmel!

Nun, das weiss man ja alles. Aber was uns bei unserem Aufenthalt im Sommer 2023 überraschte: Wie gut touristisch ausgebaut diese Region ist, wie viele gute Angebote für Familien es hier gibt. Im Folgenden unsere Tipps von einer Woche Sommerferien – genauso gültig für Frühling oder Herbst, für Wintertipps ist diese Website hilfreich. Die hier vorgestellten Aktivitäten gehen über Pontresina hinaus – ist ja alles nah beieinander und mit dem gut ausgebauten ÖV schnell erreichbar.

Ein Hinweis noch: Das Wetter im Engadin wechselt spektakulär schnell. Von Bergsommer zu Regenherbst in 5 Minuten haben wir alles erlebt. Gute Ausrüstung – besonders beim Campen! – ist deshalb von Vorteil.

Pontresina und Umgebung bei schönem Wetter

Wandern zum Morteratsch-Gletscher (oder zu dem, was noch übrig geblieben ist): In etwas mehr als einer Stunde (mit kleinen Kindern dauert es länger) ab dem Bahnhof Morteratsch sind wir fast bis zum Gletscher gekommen. Fast, denn: Irgendwann hatten unsere Kinder keinen Bock mehr. So läuft das halt (oder läuft eben nicht, haha). Der Weg war aber schon für sich genug Ziel; überall spannende Ecken, interessante Felsbrocken, Schmetterlinge, Bächlein – sowie die Informations-Stelen, die eindrücklich über das Zurückweichen des Gletschers informierten. Es gäbe auch ein Kinderbüchlein als Anreiz für die Kleinen zum Wandern («Sabis grosser Traum»), an diversen Orten erhältlich, brauchten wir nicht. Kann richtig sonnig werden auf dieser beliebten Strecke – Hüte und Sonnenschutz grosszügig einsetzen! In vielerlei Hinsicht ein guter Ort, um mit den Kindern über die globale Erwärmung zu sprechen – und dabei die schöne Berglandschaft zu geniessen. (Zum Abschluss eine Stück Marronikuchen beim Kiosk am Bahnhof essen, der ist köstlich!)
Gletscherweg

Kleine Wanderung an den Stazersee. Von St. Moritz ist es nicht weit an den Stazersee, an dem man sich in einem Tourismuskatalog wähnt: das tiefe Grün des Sees, das knallige Blau des Himmels, die Blumen und Bäume und Matten rundherum – einfach absurd schön! Und bei warmen Temperaturen selbstverständlich auch bebadbar. Im Hotel vor Ort kann man sich zu stolzen Preisen recht fein verpflegen oder aber am Ufer picknicken. Zurück gingen wir durch den Wald nach Pontresina, mit Kindern etwa auch wieder eine Stunde Weg. Bildschöner und einfacher Ausflug.
Stazersee

Spekatakuläre Zugfahrt mit Ausflug nach Cavaglia. Direkt an Morteratsch führt die Unesco-Welterbe-Strecke der Rhätischen Bahn vorbei. Das sind von Thusis bis Tirano 196 Brücken und 55 Tunnels. Obwohl Tirano (I) super sein soll – Italianità! – sind wir nur bis Cavaglia gefahren. Dort steht das herzige Beizli Stazione Cavaglia und serviert hervorragende regionale Spezialitäten. Als Verdauungsspaziergang besuchten wir den Gletscherpfannengarten, wo wir staunten, wie buchstäblich steter Tropfen den Stein höhlt – die bizarren Felsformationen, die der Gletscher hier hervorgebracht hat, und die Aussicht bis nach Italien haben uns beeindruckt. Auch ein guter Schlechtwetterausflug.
Gletschergarten Cavaglia
Stazione Cavaglia

Weiter empfohlen wurden uns bei gutem Wetter:

  • eine Schifffahrt von Sils nach Maloja zu unternehmen;
  • ins Hotel Roseg zu spazieren und dort Kuchen zu essen;
  • auf den Muottas Muragl zu fahren, die fantastische Aussicht zu geniessen und den Spielplatz zu nutzen, mit grösseren Kindern eventuell bis zur Segantinihütte zu wandern (2,5 Stunden). Allerdings ist die Bahn hoch auf den Muoattas Muragl sehr teuer – Trick 77: Erst am Abend ab 18:30 Uhr hoch – dann kostet das Ticket nur noch 15 Franken für Erwachsene und 5 Franken für Kinder;
  • den Windsurfer*innen in Silvaplana zuzuschauen (oder selber lernen?) und dabei einen der offenbar fantastischen (veganen) Burger im Pappa’Lou zu essen;
  • einen der zahlreichen Themenwanderwege in der Region Angriff nehmen, beispielsweise den Märchenweg von Bever nach Spinas, dort im Gasthaus mit Spielplatz einzukehren und mit dem Zug zurückfahren;
  • mit dem Sessellift auf die Alp Languard und dort im Bergrestaurant Crèmeschnitte essen.

Pontresina und Umgebung bei schlechtem Wetter

Das Segantinimuseum St. Moritz ist vermutlich jetzt nichts, was die meisten Kinder umhaut. Dafür aber die Erwachsenen, und die dürfen ja auch mal was für sich machen … Wir besuchen es jedes Mal, wenn wir in der Gegend sind, weil das Alpentriptychon des Malers Giovanni Segantini so umwerfend ist. «Werden – Sein – Vergehen»: Die grossen Themen des Lebens werden auf diesen drei riesigen Bergbildern verhandelt; nicht ohne Pathos, dafür mit umso grösserer Wucht. Den Audio-Guide zu nehmen lohnt sich eh fast in jedem Museum.
Segantini-Museum St. Moritz

Weitere Schlechtwetteraktivitäten in der Region:

Kinderfreundliche Restaurants in Pontresina

Giodi: Würde es nicht so stark betont, könnte man im Giodi leicht essen ohne überhaupt zu merken, dass es vegetarisch ist. Die Karte ist sehr vielfältig, die Gerichte sind reichhaltig, da fehlt’s an nichts. Der Service ist ebenso professionell wie kinderfreundlich – die Kids werden sofort mit Malsachen eingedeckt. Dass in einem vegetarischen Restaurant zusätzlich zur Karte noch explizit ein Steak angeboten wird, mag vermutlich der Anspruchshaltung einer sonst eher konservativen Hotelkundschaft geschuldet sein – wir fanden’s irgendwie schräg. Den Schoggikuchen nach Saratz-Familienrezept dafür: mjam!
Giodi

Schaukäserei Morteratsch: Täglich ausser Montag tischt die Schaukäserei einen Brunch auf, der «schwer in Worte zu fassen» sei, wie die Betreiber schreiben. Die regionalen Spezialitäten à Discretion sind das eine; die Lokalität Mitten im Grünen das andere. Und dank Häsli und Spielplatz kann sich das Ganze leicht zum Tagesausflug auswachsen.
Schaukäserei Morteratsch

Hotel Walther: Das Hotel gibt ohne Zweifel eine geschmackvolle Kulisse für einen Apéro oder auch ein Zmittag ab – auf der Lounge-Karte hats ein vielversprechendes (und entsprechend bepreistes) Clubsandwich. Das Beste aus Kindersicht aber ist das Spielzimmer im Untergeschoss inklusive Bällebad … psst!
Hotel Walther

Übernachten in Pontresina

Einfach und trotzdem komfortabel: Camping Morteratsch

Kein Wunder, ist dieser Campingplatz oft schon ein Jahr im Voraus ausgebucht (für spontane Gäste findet die Betreiberfamilie Käch, Berner übrigens, aber oft noch einen Platz). Ob unter Bäumen oder am Wasser, hier hat jede Ecke irgendwie Charme, obwohl der Campingplatz ganz schön gross ist. Die Sanitäranlagen sind super gepflegt, das Resti bietet eine Küche mit Anspruch statt nur Tiefkühlkost, und im Lädeli gibt’s jeden Morgen frische Brötchen und Gipfeli sowieso das Nötigste für den Campingalltag. Der schöne Spielplatz und die Miet-Fahrzeuge sind ein Kindermagnet. Der Aufenthaltsraum mit TV ist eher klein und bei schlechtem Wetter rasch voll (der Camping ist 365 Tage im Jahr offen), dafür hat dieser Campingplatz sogar eine Sauna. Mit der Bushaltestelle und einem Bahnhof in der Nähe ein perfekter Ausgangspunkt für sämtliche Unternehmungen in der Region.
Campingplatz Morteratsch

Komfortabel und trotzdem unkompliziert: Hotel Saratz

Den Spagat zwischen gehobenem Komfort und ungezwungener Familiarität zu schaffen: das gelingt nicht vielen Sternenhotels. Aber im Saratz, dessen Geschichte bis 1875 zurückreicht, fühlt man sich auch in Wanderschuhen und sogar mit manchmal tobenden Kindern wohl. So erging es uns zumindest. Grossartig fanden wir insbesondere den grossen Hotelpark mit geheiztem Aussenpool, Trampolin und Tipizelt – und natürlich den Pool drinnen, in dem auch Kinder explizit willkommen sind. (In den Saunen und im Hamam geniessen die Erwachsenen dafür ihre Ruhe.) Am riesigen Frühstücksbuffet mit regionalen Spezialitäten und Kinderbuffet mit Donuts … schlugen wir uns die Bäuche voll, danach zogen sich die Kinder in den «Teenie Corner» zum Gamen zurück. Purer Luxus, der seinen Preis wert ist.
Hotel Saratz ****

Unsere kurze Reise (vier Nächte) könnt ihr auf Instagram in den beiden Highlights «Graubünden I» und «Graubünden II» mit mehr Bildern und Videos nachverfolgen. Habt ihr weitere Tipps für Pontresina und Umgebung?

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Pontresina Tourismus.