Menschen mit Zyklus erleben jeden Monat einen Neuanfang: Mit der Menstruation. Trotzdem ist das Wissen rund um diesen prägenden Vorgang erstaunlich gering. Was uns hilft, ist der Vergleich mit den Jahreszeiten. Hier für alle, gerade auch für Männer, eine nicht wissenschaftliche Zusammenfassung zum Ausschneiden und Nachlesen:
Der Zyklus wiederholt sich nicht bei allen menstruierenden Menschen genau monatlich: Die Zykluslänge variiert zwischen 23 und 35 Tagen. Der Zyklus beginnt mit Tag 1: Dann setzt die Menstruation ein, die menstruierende Person blutet und entledigt sich des nicht befruchteten Eis und der Gebärmutterschleimhaut. An diesem (und oft auch am nächsten oder übernächsten) Tag benötigt die Menstruierende in vielen Fällen Ruhe und Rückzug – man nennt es auch den inneren Winter. Manche leiden an Schmerzen; Wärmeflaschen (und Masturbieren :-)) verschaffen Linderung. Wer kann, arbeitet jetzt am liebsten vom Bett aus und plant keine grösseren Unternehmungen wie Kindergeburtstage oder Trampolinhallen-Ausflüge. Einige Menstruierende erleben auch einen Energieschub – trotzdem sollten wir uns nicht übertun: Wie gut wir jetzt zu uns schauen, entscheidet massgeblich darüber, wie es uns für den Rest des Zyklus ergeht.
Tag 2 bis 12: Jetzt steigt das Östrogenlevel bergauf, wir feiern den inneren Frühling. Östrogen ist sozusagen die Beyoncé der Hormone: Sie macht uns sexy, extrovertiert, scharfsinnig, kommunikativ. Die Haare glänzen stärker, wir fühlen uns schön, sind leistungsfähig und stark. In diesen Tagen können wir uns auch gut mit Problemen und Konflikten befassen. Höhepunkt dieses Anstiegs ist der Eisprung, der in der Regel um Tag 14–16 herum stattfindet – der innere Sommer. Jetzt sind die fruchtbaren Tage: der Moment zum Ausgehen, Feiern und Sex haben … Ausserdem ist jetzt das Testosteronniveau am höchsten. Super für Gehaltsverhandlungen, schwierige Gespräche, körperliche Höchstleistungen.
Um Tag 17 herum (ungefähr Tag 16 bis 18) erfahren dann viele ein Tief: Beyoncé has left the building; die Hormone sacken ab. Das wissen viele nicht – und sind deshalb oft erstaunt über dieses Zwischentief. Überhaupt sind Übergangstage oft am schwierigsten. Achtet mal darauf!
In der letzten Zyklusphase ab Tag 19 kommt nun zunehmend Beys Gegenspieler ans Werk: Progesteron. Dieses Hormon will (für den Fall, dass wir schwanger sein könnten), dass wir es uns zuhause gemütlich machen. Wir stellen uns auf Rückzug ein. Jetzt räumen wir auf – buchstäblich und im übertragenen Sinn. Und dann gehts wieder von vorne los.
Wenn ihr wisst, in welcher Zyklusphase ihr gerade seid (oder eure Partnerin, Teenager-Tochter gerade ist), und versucht, euch etwas danach auszurichten (z.B. Konflikte nicht an Tag 22 ansprechen), erleichtert das euer Leben sehr! Hier ein hilfreiches Interview dazu. Die App Clue hilft uns, den Zyklus zu tracken.
Zum Schluss noch einige wissenswerte Fakten rund um den Zyklus:
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