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Der Turm

Mit dem Kind in der Hüftbeuge einhändig kochen ist Nerven- und Geschicklichkeitsprobe zugleich. Die Rettung ist ein Lernturm.
26 Feb 2017
Bilder — Yvo Casagrande

In unserer Küche steht seit einigen Monaten ein neues Möbelstück. Es ist keine Schönheit und steht die meiste Zeit nervig im Weg herum. Dennoch ist es so genial, dass es erst einmal eine Weile bleiben darf. Es hat nämlich die Freude am Kochen in unserem Haushalt wesentlich erhöht: Unser Sohn, 2, kann jetzt auch mittun.

Lernturm statt Hüftautsch

Das Ding heisst Learning Tower, besteht zur einen Hälfte aus Ikeas Bekväm und zur anderen aus einem Aufsatz, den wir ziemlich kurzerhand selbst zusammen gebaut haben (mit dem Migros-Do-it-Holzzuschnitt und dieser Anleitung ging das tatsächlich einfach). Der Turm bringt Camille sicher auf unsere Höhe und den Wasserhahn in seine Reichweite. Frei nach Montessori selbst Gemüse putzen, Salat waschen, ja sogar abwaschen: Alles Dinge, die der Kleine tut wie ein Grosser, aber mit Hingabe. Der Lernturm eignet sich auch für Bastelarbeiten, Wasserspiele, Umfüllmanöver aller Art und bei uns sogar zum Haarschneiden – vor lauter Konzentration aufs Spülbecken bleibt die Schere dabei fast unbemerkt.

Wer nicht selber bauen mag, kann sich den Turm auch kaufen, auf Facebook beispielsweise tummeln sich mehrere Private, die Learning Towers auf Wunsch in jeder erdenklicher Farbe herstellen (ab ca. 90 Franken). Die Investition in das Ungetüm – ob an Geld oder Handwerkskunst – amortisiert sich innert kürzester Zeit. Zugegeben: Unser Wasserverbrauch ist kurzfristig stark angestiegen und wir haben jetzt immer mehrere Putzlappen in Reichweite. Dafür verzichten wir das eine oder andere Mal aufs Baden. Und fürs Kochen haben wir: zwei freie Hände!