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Wenn Mama oder Papa verreist

Vorübergehend allein für die Kinder verantwortlich? Wir habens auch überstanden. Hier unsere 10 Überlebenstipps.
Kooperation
22 Mrz 2018
Bilder — Sarah Pfäffli und Thomas Ruder

Eva und Sarah waren jüngst längere Zeit allein für die Kinder verantwortlich, Eva weit weg vom gewohnten sozialen Netz acht Tage lang mit einem 7- und zwei 3-Jährigen, Sarah einen ganzen Monat mit einem 3- und einem 1-Jährigen. So viel vorweg: Unsere Hochachtung vor der Leistung Alleinerziehender ist noch einmal gewachsen!

Ist die Zeit allein ein Ausnahmezustand, lässt sie sich immerhin gut vorbereiten. Das hat uns geholfen:

  • Vorausdenken
    Mit einer geputzten Wohnung, einem gut gefüllten Kühlschrank und zwei bis drei vorgekochten Mahlzeiten in petto fühlte ich mich haushaltstechnisch ready für diesen Abschnitt. Hier lohnt es sich sicher, vorher gemeinsam noch einen Effort zu leisten. Auch emotional brauchte ich Vorbereitung: mich haben im Vorfeld der Abreise meines Mannes plötzlich Ängste vor Unfällen und anderen Horrorszenarien heimgesucht. Ich habe mir also Notrufnummern notiert und eine App heruntergeladen (Kidisca), mit welcher die Kinder im Notfall mit einem Knopfdruck einen Alarm an nahestehende Personen auslösen könnten. (Eva)
  • Gesundheitsvorsorge
    Bei uns trat der Worst Case schon nach wenigen Tagen ein: Das erste Kind krank, kurze Zeit darauf auch noch ich selber. Ich hätte mich ohrfeigen können, hatte ich nicht an eine gute Erkältungsprävention gedacht, wie sie mir die Kinderärztin dann leider erst zu spät empfahl («Ich war dank dem den ganzen Winter nicht ein einziges Mal erkältet!»): Kaloba-Tropfen, Spagyrik-Spray und homöopathischer Nasenspray – nächsten Winter dann sicher. (Sarah)
  • Care-Team
    Unterstützung aus dem Umfeld ist das A und O in dieser Zeit. Wir haben Grosseltern, Freundinnen und Bekannte mobilisiert für Hütedienste, unkomplizierte Nachtessen, einen gemeinsamen Nachmittag. Selbst wer nicht persönlich vor Ort sein kann, hat Möglichkeiten zu helfen: So lässt sich selbst vom anderen Ende der Welt eine Pizza bestellen (Merci Eva!). Wichtig ist, dass man die Hilfe auch annehmen kann, was erfahrungsgemäss nicht immer einfach ist. Für ganz prekäre Fälle, wenn z.B. mehrere Kinder und man selber krank ist und alle Grosseltern gleichzeitig in den Ferien sind (ist uns auch schon passiert): das Schweizerische Rote Kreuz (hier für die Region Bern) bietet Kinderbetreuung zu Hause zu einem fairen, einkommensabhängigen Tarif an. Ein grossartiger Service!
  • Wenn’s geht: Bezahlte Unterstützung
    Vor der Abreise des Partners lohnt sich die Überlegung, was sich für die strenge Zeit alles auslagern liesse. Eva hat einen zusätzlichen Tag in der Kita dazugebucht, Sarah hatte in dieser Zeit einmal wöchentlich eine Putzhilfe. Das war Gold wert! Und dank dem Online-Reservierungsdienst für Putzpersonal Batmaid   auch kinderleicht. Bucht man via Batmaid eine Putzkraft, ist diese zwar direkt im Haushalt angestellt, die Abwicklung der Versicherungen/Sozialversicherungen erledigt aber Batmaid (mit diesem Link erhaltet ihr zudem 20 Franken Rabatt!). Wenn ihr also ein bisschen Reserve im Budget habt, hier lohnt sich die Investition.
  • Zu sich selber schauen
    Essenziell ist das ja nicht. Aber das erste, was bei mir in der Zeit ohne Partner gefehlt hat, war die Zeit für mich, fürs Schminken, Eincrèmelen, schön Anziehen… Ich duschte immer am Abend, weil ich es am Morgen nicht geschafft hätte, noch früher aufzustehen, und weil ich dann eh nicht entspannt gewesen wäre, stets in Angst, ein Kind könnte rufen. Ein nächstes Mal würde ich noch vor der grossen Abwesenheit zur Kosmetikerin, Wimpern/Brauen färben, dann entfällt das Schminken. Zudem zum Coiffeur, Pédicure, Manicure. Damit man sich in der Zeitnot nicht auch noch unansehnlich fühlt. (Sarah)
  • Struktur
    Meine Chaos-Toleranz nimmt bei weniger anwesenden Erwachsenen massiv ab. Ich habe also immer während des Tages darauf geachtet, dass die Küche ordentlich ist, das Zmorge am Vorabend schon vorbereitet ist und die Wäscheberge klein bleiben. Das hat mir geholfen, mich nicht völlig überwältigt zu fühlen nach einem langen Tag ohne Pause. (Eva)
  • Visualisierung
    Für unseren grösseren Sohn haben wir ein Plakat gebastelt mit Bildern und einer Strecke, die aus ebensovielen Kreisen bestand, wie der Papa weg war. Jeden Morgen durfte der 3-Jährige darin einen Stempel machen. Das half, die Zeit zu visualisieren (auch mir!). Es gibt auch andere Möglichkeiten, z.B. ein kleiner Geschenkkalender. Nach Büchern zum Thema haben wir fast erfolglos gesucht; immerhin ein Schönes können wir hier weiterempfehlen: «Wenn Mama verreist», Beltz Verlag. (Sarah)
  • Routine
    Ich hatte die fabelhafte Idee, während der Abwesenheit meines Mannes ein Geschwisterbett einzuführen; der Plan war, dass wir in der ersten Zeit alle drei in einem Bett schlafen würden, ich stellte mir das sehr einfach und kuschelig vor. Resultat war, dass niemand gut schlief, Experiment abgebrochen. Den Stress hätte ich mir sparen können. Für ein nächstes Mal würde ich mir keine Experimente an der Schlaf-, Essens- oder Erziehungssituation vornehmen, es ist wirklich nicht der richtige Moment dafür. Routine, Routine, Routine! (Sarah)
  • Nachsorge
    Nach der Rückkehr des Partners oder der Partnerin ist nicht alles grad wieder im Fluss, haben wir erfahren. Oft sind dann beide Eltern ermüdet, und alle Familienmitglieder brauchen eine Weile, bis sie wieder aufeinander eingestellt sind. Kurz nach der Rückkehr ein Kindergeburtstagsfest einzuplanen, würde ich also aus eigener Erfahrung niemandem empfehlen. (Eva)
  • Optimismus
    Bei aller Anstrengung: Die Zeit allein mit den Kindern hat auch ihre guten Seiten. Man kommt den Kindern noch ein Stück näher, wenn man alleine für sie verantwortlich ist. Wir hatten mehrfach Besuch, den wir sonst wohl (noch lange) nicht eingeladen hätten; das nehmen wir als Lehre mit – öfters mal einfach unkompliziert einladen. Die grosse Unterstützung aus dem Umfeld war eine wunderbare Erfahrung. Zudem entfallen viele potenzielle Konflikte auch, wenn man einfach alles so macht, wie man es selber für richtig hält. Der Stolz nach überstandener Herausforderung ist gross, das Zusammengehörigkeitsgefühl ebenso: Hey, wir haben das geschafft! Wow! Und letztlich ist es auch sehr schön als Paar, einander mal wieder so richtig zu vermissen. Und damit wären wir bei unserem letzten To-Do: bald ein Paarwochenende einplanen. (Sarah)

Was macht ihr für Erfahrungen, wenn ihr allein für die Kinder zuständig seid? Habt ihr zusätzliche Tipps?

Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Batmaid, der ersten Schweizer Online-Buchungsplattform für Reinigungskräfte. Mit diesem Link erhaltet ihr bei einer Buchung 20 Franken Rabatt!